UNO verschiebt aus Sicherheitsgründen Rettung von Verletzten aus Aleppo

Die UNO hat aus Sicherheitsgründen die geplante Rettung von Verletzten und Kranken aus Aleppo verschoben. Außerdem gelang es den EU-Staaten nicht, sich auf eine konkrete Sanktionsandrohung gegen die syrische Führung und ihre Verbündeten zu einigen.
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Foto: Gettyimages
Epoch Times21. Oktober 2016

Die Bemühungen der UNO um eine Linderung des Leids im Kriegsland Syrien haben einen Rückschlag erlitten. Die UNO musste aus Sicherheitsgründen die für Freitag geplante Rettung von Verletzten und Kranken aus der umkämpften Großstadt Aleppo verschieben.

Die Rettung von Hilfebedürftigen habe am Freitagmorgen „leider nicht wie vorgesehen beginnen“ können, da die dafür nötigen Sicherheitsbedingungen nicht erfüllt gewesen seien, erklärte das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) in Genf. In Aleppo gilt seit Donnerstagmorgen eine humanitäre Feuerpause. Sie war unter anderem dazu gedacht, Verletzte und Kranke aus Aleppo herauszubringen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf den Rebellen, die den Osten Aleppos kontrollieren, vor, die Waffenruhe „verletzt“ und eine Rettung der Bevölkerung „verhindert“ zu haben. Am Freitag sagte er bei einer Pressekonferenz, Russland sei „sehr besorgt“, dass sich die islamistische frühere Al-Nusra-Front weigere, die Stadt zu verlassen. Die Gruppe, die sich mittlerweile Fateh al-Scham nennt, und ihre Verbündeten „untergraben die Bemühungen der UNO“, Hilfslieferungen nach Aleppo zu bringen, sagte Lawrow.

Der russischen Armee zufolge wurden in der syrischen Metropole acht humanitäre Fluchtkorridore eingerichtet – sechs für Zivilisten, die Aleppo verlassen wollen, und zwei für sich ergebende Rebellen. Allerdings hätten bis Freitagmorgen weder Zivilisten noch Aufständische die Fluchtwege aus Ost-Aleppo genutzt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Ein AFP-Reporter berichtete von einem Kontrollpunkt im Westen der Stadt, der von den Regierungstruppen gehalten wird, ebenfalls keine Fluchtbewegungen. Syrische Staatsmedien warfen den Aufständischen vor, die Zivilisten in Aleppo an der Flucht zu hindern.

Seit Anfang Juli wurde Aleppo nicht mehr mit Hilfslieferungen versorgt – die Vorräte reichen der UNO zufolge nur noch bis Monatsende. Die syrische Opposition kritisierte, dass sich die UNO eher darauf konzentriere, Menschen aus Aleppo wegzubringen, statt sie zu versorgen, damit sie bleiben könnten.

Seit September versucht die syrische Führung mit Hilfe Russlands die Stadt vollständig zurückzuerobern. Unklar blieb am Freitag, wie lange die humanitäre Feuerpause gelten solle – die Angaben gingen von Freitagabend bis Samstagabend. (afp/so)



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