Entwicklungsländer brauchen bis zu zehn Mal mehr Klimahilfen als vorgesehen
Entwicklungsländer benötigen nach UN-Angaben fünf bis zehn Mal so viele Klima-Finanzhilfen wie bislang vorgesehen. Laut einem am Donnerstag vorgestellten Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) benötigen allein die Entwicklungsländer bis 2030 bis zu 300 Milliarden Dollar (260 Milliarden Euro) pro Jahr für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und bis zu 500 Milliarden Dollar jährlich bis 2050.
„Selbst wenn wir heute den Hahn für die Treibhausgasemissionen zudrehen sollten, werden uns die Folgen des Klimawandels für viele Jahrzehnte begleiten“, sagte UNEP-Chefin Inger Andersen am Donnerstag am Rande der Klimakonferenz COP26 in Glasgow. Um die Schäden und Verluste durch den Klimawandel deutlich zu verringern, forderte Andersen einen „Durchbruch“ bei den Anpassungsmaßnahmen und mehr Ehrgeiz bei den Finanzhilfen.
„Insgesamt sind die geschätzten Kosten für Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern fünf bis zehn Mal höher als die aktuellen Zahlungen für öffentliche Maßnahmen, und die Schere wird größer“, erklärte die UNEP.
Für die Entwicklungsländer steht bei der COP26 die Forderung an die reicheren Staaten, sich an die Zusage von jährlich 100 Milliarden Dollar zu halten, im Mittelpunkt. Doch nur ein Teil der zugesagten Klimahilfen ist für Anpassungsmaßnahmen vorgesehen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Länder, Menschen und Eigentum mindern sollen.
Die Industriestaaten hatten wenige Tage vor Beginn Weltklimakonferenz COP26 eingestanden, ihr Ziel für jährliche Klimahilfen für ärmere Länder zu verfehlen. Die versprochenen 100 Milliarden Dollar an Hilfen pro Jahr werden voraussichtlich erst ab 2023 erreicht. Die reicheren Länder hatten sich zu dieser Summe bereits ab 2020 verpflichtet.
2019 waren laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erst rund 80 Milliarden Dollar an Hilfen gesichert. (afp/oz)
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