UN unterwandert: Chinese durch Druck der KP zu neuem FAO-Chef gewählt – Mitstreiter erhält Millionen-Schmiergeld
Ein herber Rückschlag für die Europäische Union: Trotz monatelanger diplomatischer Bemühungen ist es der EU nicht gelungen, die französische Kandidatin Catherine Geslain-Lanéelle zur neuen Vorsitzenden der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) zu machen.
Stattdessen wurde der Chinese Qu Dongyu zum neuen Generaldirektor der FAO gewählt. Pekings stellvertretender Landwirtschaftsminister erhielt vergangene Woche im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Er ist der erste Chinese an der Spitze der FAO.
Qu sprach von einem „historischen Datum“. Der 55-jährige Biologe versprach, sich für den „Kampf gegen den Hunger“ in der Welt einzusetzen und „alles zu tun, um unparteiisch und neutral zu sein“. Er löst am 1. August den Brasilianer José Graziano da Silva an, der zwei Mal an die Spitze der FAO gewählt worden war.
Mit 108 Stimmen setzte sich der erfahrene Agrarpolitiker gegen die ehemalige Leiterin der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Geslain-Lanéelle (71 Stimmen), und den früheren georgischen Landwirtschaftsminister Davit Kirvalidse (12 Stimmen) durch. Die in Rom ansässige FAO hat 194 Mitgliedstaaten.
KP-Regime übt massiven Druck aus
Für Beobachter kommt Qus Sieg wenig überraschend. Das kommunistische Regime in Peking versuche seit einigen Jahren mit aller Macht, seinen Einfluss in UN-Organisationen auszubauen, sagte Richard Gowen von Forschungsinstitut International Crisis Group der Nachrichtenagentur AFP.
Wie die französische Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf einen Insider berichtete, habe es „intensiven chinesischen Druck“ auf andere FAO-Botschafter gegeben. Sie wurden gedrängt Qu zum Präsidenten zu wählen. Der afrikanische FAO-Kandidat Médi Moungui, der aus dem Rennen ausstieg, erhielt der Quelle zufolge ein Bestechungsgeld von 62 Millionen Euro.
Und obwohl die Wahl eigentlich geheim ist, wurde Qu bereits im Vorfeld massiv von mehreren Medien in Uruguay, Brasilien und Argentinien promotet. Die kubanische Delegation in der UN-Agentur unterstützte den chinesischen Kandidaten sogar über ihren offiziellen Twitter-Account.
Nach Angaben diplomatischer Quelle soll die Kommunistische Partei Chinas auch wirtschaftlichen und politischen Einfluss auf die südamerikanischen Länder ausgeübt haben, schreib „Le Monde“. Das Regime soll unter anderem gedroht haben, Agrarexporte aus Brasilien und Uruguay zu blockieren, wenn sie gegen Qu stimmten.
China versucht schon lange die UN zu unterwandern. Dabei geht es nicht zuletzt darum sich auch auf multilateraler Ebene auf das Mega-Projekt „Neue Seidenstraße“ vorzubereiten.
Bereits jetzt werden die für Luftfahrtnormen zuständige UN-Agentur, die International Civil Aviation Organisation (ICAO) sowie die Organisation für industrielle Entwicklung, die Internationale Fernmeldeunion und die UN-Abteilung für Wirtschaft und Soziales, von Abgesandten der Kommunistischen Partei Chinas geleitet. (afp/so)
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