UN-Sonderbeauftragter über Libyen: Das Land begeht „Selbstmord“

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Konflikt-Land Libyen.Foto: ABDULLAH DOMA/Symbolbild/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2019

Angesichts der anhaltenden Kämpfe in Libyen hat der UN-Sonderbeauftragte Ghassan Salame gewarnt, das Land begehe „Selbstmord“ und plündere für die Finanzierung der Kämpfe seine Ölvorkommen. Das nordafrikanische Land sei ein „Musterbeispiel“ für die Einmischung ausländischer Kräfte in lokale Konflikte, sagte Salame am Mittwochabend in New York.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Anfang April hatte der abtrünnige General Chalifa Haftar eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit ihren Sitz hat.

Zwischen sechs und zehn Länder lieferten unablässig Waffen und Geld nach Libyen und berieten die Konfliktparteien militärisch, sagte Salame dem International Peace Institute (IPI) in New York. Dabei brauche Libyen gar keine Hilfe, um den Konflikt anzuheizen. „Die Wahrheit ist, dass Libyen für seinen eigenen Selbstmord zahlen kann“, sagte Salame.

Libyen sei ein reiches Land und fördere 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag, erklärte Salame. Zusätzlich verfüge es über Gold- und Platinminen. „Das Land ist sehr wohlhabend, deshalb kann sich (der Konflikt) ausweiten.“ Der UN-Sonderbeauftragte forderte die internationale Gemeinschaft erneut auf, die Kampfhandlungen „nicht nur einzudämmen“. „Wir müssen daran arbeiten, diesen Konflikt zu beenden“, sagte Salame.

Seit Anfang April liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt Tripolis. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden dabei bisher 510 Menschen getötet und mehr als 2400 verletzt. (afp)



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