UN-Flüchtlingskommissar verurteilt Gewalt gegen Migranten in Deutschland
Nach den jüngsten Protesten Demonstranten in Deutschland warnt UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi vor einer Stimmungsmache gegen Flüchtlinge in Europa.
Gewaltverbrechen einzelner Flüchtlinge dürften nicht dazu führen, alle Migranten an den Pranger zu stellen, sagte Grandi am Montag in Genf. Die „große Mehrheit der Asylbewerber und Flüchtlinge“ sei nicht kriminell. „Daher ist es sehr gefährlich, sie zu stigmatisieren, weil einer von ihnen ein Verbrechen verübt hat“, sagte Grandi.
Wer sich als Flüchtling etwas zu Schulden kommen lasse, müsse natürlich rechtlich belangt werden. Es gebe aber keine Rechtfertigung dafür, „einer ganzen Gemeinschaft die Schuld für etwas zu geben, das eine Einzelperson verbrochen hat“, betonte der UN-Flüchtlingskommissar. Er äußerte sich besorgt darüber, dass solche Vorfälle für politische Zwecke missbraucht würden und zu „Vergeltungsmaßnahmen“ gegen Migranten führen könnten.
Grandi äußerte sich nach den jüngsten Protesten in Deutschland, an denen sich auch zahlreiche Rechtsextreme beteiligten. Die Demonstrationen in Chemnitz nach dem Tod eines 35-Jährigen vor gut zwei Wochen waren teilweise in Gewalt umgeschlagen. Zwei Männer aus Syrien und dem Irak sitzen wegen der Tat in Untersuchungshaft.
Bei einer Demonstration im sachsen-anhaltinischen Köthen am Sonntagabend wurden nationalsozialistische Sprechchöre gerufen. In der Nacht zum Sonntag war dort ein 22-jähriger Deutscher in Verbindung mit einer Streitigkeit mit zwei Afghanen gestorben. Die beiden Tatverdächtigen im Alter von 18 und 20 Jahren wurden kurz darauf festgenommen. In Frankreich und in den Niederlanden waren in den vergangenen Wochen drei Afghanen wegen Messerangriffen festgenommen worden. (afp)
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