UN-Ermittler: 4000 Verantwortliche für schwere Verbrechen in Syrien identifiziert
Es sei „sehr wichtig“, dass die Haupttäter „vor Gericht gestellt werden“, sagte Linnea Arvidsson, die die UN-Untersuchungskommission zu Syrien (COI) koordiniert, der Nachrichtenagentur AFP. Die Ermittler hoffen demnach, dass der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad helfen wird, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Kommission hat seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 Beweise für begangene Verbrechen gesammelt und Listen mutmaßlicher Täter erstellt. „Bisher haben wir etwa 4000 Namen auf dieser Liste“, sagte Arvidsson.
Die Regierung in Damaskus habe der Kommission nie erlaubt, nach Syrien einzureisen. Nach dem Umsturz hoffe sie nun, dass die Kommission Zugang erhalten könnte. Bislang seien die Ermittlungen aus der Ferne vorgenommen worden durch tausende Interviews sowie Dokumente und Beweismittel. Arvidsson sagte, die Kommission habe mehr als 11.000 Aussagen von Opfern von Menschenrechtsverletzungen, Überlebenden von Inhaftierungen und Zeugen.
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten nach ihrer am 27. November begonnenen Großoffensive am Sonntag die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und den seit Jahrzehnten herrschenden Machthaber Assad gestürzt. Assad setzte sich ins Ausland ab.
Die Assad-Familie hatte das Land seit mehr als 50 Jahren mit eiserner Hand regiert. Baschar al-Assad hatte die Macht im Land im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater übernommen. Mit seiner gewaltsamen Niederschlagung pro-demokratischer Proteste im Jahr 2011 begann ein Bürgerkrieg, dem eine halbe Million Menschen zum Opfer fiel und der Millionen in die Flucht trieb. (afp)
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