UN-Botschafter: „Gräueltaten“ in Aleppo erwiesen sich als gezielte Fälschung

"Im Laufe der Befreiung Aleppos und der humanitären Operation sind eine ganze Reihe wichtiger Umstände zu Tage getreten. Es ist aufgeflogen, dass es sich bei der in den vergangenen Tagen verbreiteten Falschinformation über die in Ost-Aleppo von den syrischen Streitkräften angeblich begangenen Verbrechen um eine gezielte Fälschung handelt", so der russische UN-Botschafter.
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Ein Syrer, der aus der Rebellenregion in Ost-Aleppo befreit wurde, fährt mit seinem Auto in die von der syrischen Regierung bewachte Region Khan al-Aassal. 16. Dezember 2016.Foto: OMAR HAJ KADOUR/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Dezember 2016

Die angeblich Gräueltaten die von der syrischen Regierungsarmee in Ost-Aleppo verübt worden seien, erwiesen sich als gezielte Fälschung. Dies sagte der russische UN-Botschafter in Genf, Alexej Borodawkin, während einer Pressekonferenz, berichtet „Sputnik“.

„Im Laufe der Befreiung Aleppos und der humanitären Operation sind eine ganze Reihe wichtiger Umstände zu Tage getreten. Es ist aufgeflogen, dass es sich bei der in den vergangenen Tagen verbreiteten Falschinformation über die in Ost-Aleppo von den syrischen Streitkräften angeblich begangenen Verbrechen um eine gezielte Fälschung handelt“, so Borodawkin.

+++ Russische Armee erklärt Evakuierungsaktion in Aleppo für beendet +++

Die russische Armee hat die Evakuierung von Rebellen und ihren Angehörigen in der syrischen Metropole Aleppo für beendet erklärt – doch dauern die Kämpfe mit dort verbliebenen Aufständischen noch an.

Wie das russische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, setzen Einheiten der syrischen Regierungstruppen die Kämpfe zur Rückeroberung der Stadt weiter fort. In einigen Stadtvierteln hielten sich noch radikale Kämpfer der Rebellen verschanzt.

Zuvor wurde gemeldet, dass die Rebellen versuchten Geiseln als lebende Schutzschilde zu nehmen. (dpa/so)

+++ Roter Halbmond: Mehr als 50 Verletzte aus Aleppo in die Türkei gebracht +++

Im Zuge der Evakuierung der Viertel im Osten Aleppos sind mehr als 50 Schwerverletzte in die Türkei gebracht worden. Wie der Präsident des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kinik, am Freitag im türkischen Grenzort Cilvegözü der Nachrichtenagentur AFP sagte, handelte es sich um „Zivilisten aus dem belagerten Aleppo“. Die Türkei unterstützt die Vereinbarung zum Abzug der verbliebenen Rebellenkämpfer sowie der Zivilisten aus den Vierteln im Osten der syrischen Großstadt.

Die syrische Armee hatte mit der Unterstützung der russischen Luftwaffe und schiitischer Milizen aus dem Iran und anderen Ländern die letzten von den Aufständischen gehaltenen Viertel in Ost-Aleppo erobert. Daraufhin wurde auf türkische Vermittlung eine Vereinbarung zwischen Rebellen und Regierung zum Abzug der Aufständischen ausgehandelt. Die Evakuierungsaktion verzögerte sich aber mehrfach, da die vereinbarte Waffenruhe gebrochen wurden. Am Freitagvormittag wurde sie ausgesetzt.

Nach UN-Angaben vom Donnerstag waren noch immer 50.000 Menschen im Osten Aleppos gefangen. Kinik sagte, türkische Hilfsorganisationen bereiteten sich darauf, in der Provinz Aleppo nahe der Grenze zur Türkei 10.000 Zelte zur Unterbringung der Flüchtlinge zu errichten.

Er betonte, dass es sich nicht um „türkische Lager“ handele. Türkische Hilfsorganisationen würden den syrischen Partnern lediglich die Infrastruktur bereitstellen und Hilfsgüter liefern. Der Leiter der türkischen islamischen Hilfsorganisation IHH, Bülent Yildirim, beklagte, dass nur eine geringe Zahl von Zivilisten in Sicherheit gebracht worden sei, da zu wenig Busse im Einsatz seien. Der Prozess könne sich daher „20 bis 25 Tage“ hinziehen, sagte Yildirim vor Reportern an der Grenze. (afp)

+++ Terroristen nehmen Bezirk in Aleppo unter Beschuss +++ 

Nach Angaben von Reuters wollten die Rebellen in Aleppo die Geiseln als menschliche Schutzschilde benutzen. „Die Terrorgruppen haben den Bezirk Ramus in Aleppo unter Beschuss genommen“, so der Sender.

Deshalb sei die Evakuierung der Kämpfer und derer Familien zurzeit eingestellt worden.

Demonstranten hätten als Reaktion auf die Verletzung der Vereinbarung eine Straße in Ost-Aleppo blockiert, heißt es. Sie fordern der Agentur zufolge die Evakuierung der Einwohner von zwei schiitischen Dörfern in der Provinz Idlib, die zurzeit von Rebellen besetzt.

+++ Versuchte Geiselnahmen bei Evakuierungen aus Aleppo +++ 

„Es gibt Informationen, wonach die Kämpfer die Vereinbarung verletzten und versuchten, Geiseln zu nehmen“, berichten syrische Medien, laut „Sputnik“.

„Die Terrorgruppen haben den Bezirk Ramus in Aleppo unter Beschuss genommen“, heißt es. Deshalb sei die Evakuierung der Kämpfer und derer Familien zurzeit eingestellt worden.

Die Agentur Reuters meldet unter Berufung auf Augenzeugen mehrere Explosionen, die dort zu hören gewesen seien, wo die Bussen mit den Evakuierten abfuhren.

+++ Sicherheitskräfte: Evakuierungen aus Aleppo ausgesetzt +++ 

Die Evakuierungen aus der syrischen Metropole Aleppo sind nach Angaben der Sicherheitskräfte vorübergehend ausgesetzt worden. Ein Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag zur Begründung, die bewaffneten Aufständischen hielten „die Bedingungen der Vereinbarung nicht ein“. Der Einsatz sei daher abgebrochen worden.

Wie der syrische Staatssender Al-Ikhbariya am Freitag laut „Sputnik“ meldete, hätten di Extremisten sogar versucht Geiseln zu nehmen.

Die Evakuierungen hatten am Donnerstag begonnen und die Nacht über angedauert. Seitdem verließen mehrere tausend Zivilisten und Verletzte sowie einige Rebellenkämpfer den Osten der syrischen Großstadt, der einst vollständig von den Aufständischen kontrolliert wurde.

In den vergangenen Tagen hatte die syrische Armee mit Hilfe von Verbündeten fast ganz Ost-Aleppo zurückerobert. Der syrische Staatschef Baschar al-Assad verkündete am Donnerstag die „Befreiung“ von Aleppo.

+++ Putin: Vollständige Waffenruhe in ganz Syrien ist „nächster Schritt“ nach Aleppo +++

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich für eine Einigung aller Konfliktparteien in Syrien auf einen nationalen Waffenstillstand ausgesprochen.

Am Rande seines Staatsbesuchs in Japan sagte Putin am Freitag, als „nächster Schritt“ nach der Rückeroberung der Großstadt Aleppo durch die syrischen Regierungstruppen müsse eine „vollständige Waffenruhe für ganz Syrien“ erreicht werden.

„Wir verhandeln aktiv mit Mitgliedern der bewaffneten Opposition – mit der Vermittlung der Türkei“, fügte Putin hinzu. Im Gespräch seien Friedensgespräche, möglicherweise in der kasachischen Hauptstadt Astana.

Unterdessen forderte der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura eindringlich einen Waffenstillstand und eine politische Lösung für den Syrien-Krieg. Ohne eine Einigung drohe die Rebellenhochburg Idlib zum „nächsten Aleppo“ zu werden.

Was er damit meint bleibt unklar, da Aleppo nun von den Rebellen und Terroristen befreit ist und die Zivilisten gerettet worden sind. (Siehe auch: Aleppo von Rebellen und Terroristen befreit – Angela Merkel spricht von „sehr deprimierender“ Situation)

Die Truppen des mit Russland verbündeten syrischen Staatschefs Baschar al-Assad hatten den bislang von bewaffneten Rebellen gehaltenen Ostteil Aleppos am Donnerstag fast vollständig eingenommen. Seitdem wurden tausende Zivilisten und Rebellen aus der Stadt gebracht, nachdem am Mittwoch eine von Russland und der Türkei vermittelte Einigung zunächst gescheitert war. Seit Beginn des Syrien-Kriegs im Jahr 2011 wurden nach UN-Schätzungen bereits mehr als 310.000 Menschen getötet. (afp/so)



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