Südostasien: Hunderttausende zu Online-Kriminalität gezwungen

Kriminelle Banden in Südostasien zwingen vornehmlich Männer dazu, für sie im Internet kriminelle Taten auszuführen.
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SymbolfotoFoto: iStock
Epoch Times29. August 2023

Hunderttausende Menschen in Südostasien werden nach UN-Angaben verschleppt und in die Internetkriminalität gezwungen. Oft unter Androhung von Folter müssten sie für kriminelle Banden Betrugsgeschäfte im Internet abwickeln, heißt es in einem Bericht der Vereinten Nationen vom Dienstag. „Sie sind Opfer, keine Kriminellen“, erklärte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Die Verantwortlichen nehmen mit den Betrugsgeschäften laut UN jährlich Milliarden Dollar ein.

Mindestens 120.000 Menschen in Myanmar und etwa 100.000 Menschen in Kambodscha würden auf diese Weise in die Kriminalität gezwungen, schätzt die UN in dem Bericht unter Berufung auf die Hinweise glaubwürdiger Quellen. Auch in Laos, den Philippinen und in Thailand gebe es Betroffene. Das genaue Ausmaß des verborgenen Netzwerks sei wegen lückenhafter Antworten der Behörden schwer abzuschätzen, heißt es. Die Opfer sind laut Bericht meist Männer und kommen aus ganz Südostasien, China, Taiwan und sogar aus Afrika und Lateinamerika.

Die Vereinten Nationen sehen einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung von Betrug und Menschenhandel in der Region und der Coronapandemie. Viele Migranten seien zu dieser Zeit wegen Grenzschließungen in Ländern gestrandet und so zu leichteren Opfern geworden. Während der Ausgangssperren in der Pandemie hätten die Menschen zudem mehr Zeit im Internet verbracht und seien dadurch anfälliger für Online-Betrug geworden. Außerdem verlagerten Betreiber nach Angaben des Berichts nach der pandemiebedingten Schließung von Einrichtungen wie Spielcasinos ihre teils illegalen Geschäfte in weniger regulierte Regionen wie von Konflikten betroffene Grenzgegenden oder ins Internet.

Auf den Philippinen hatten die Behörden im Juni bei einer Razzia wegen mutmaßlichen Menschenhandels mehr als 2.700 Menschen festgenommen. Die Opfer waren mutmaßlich in das Land verschleppt worden, um für ein Online-Casino zu arbeiten.

(afp/red)



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