Indonesische Provinz Aceh führt Geschlechtertrennung ein

Die Behörden in der ultrakonservativen indonesischen Provinz Aceh haben eine Geschlechtertrennung für unverheiratete Männer und Frauen in Fahrzeugen und in der Öffentlichkeit eingeführt.
Titelbild
Eine Frau wird in der Syuhada-Moschee in Indonesien von einem Vollstrecker, dem sogenannten "Algojo", öffentlich ausgepeitscht, weil sie Zeit mit einem Mann verbringt, der nicht ihr Ehemann ist, was gegen die Scharia verstößt.Foto: Ulet Ifansasti/Getty Images
Epoch Times10. August 2023

Ab sofort dürfen sich Männer und Frauen, die weder verwandt noch verheiratet sind, „nicht in der Öffentlichkeit, an ruhigen Orten oder in Fahrzeugen“ gemeinsam aufhalten, wie die örtliche Regierung am Donnerstag mitteilte.

Ziel des Gesetzes sei es, bis zum hundertsten Jahrestag der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahr 2045 „eine Generation zu formen, die sich in ihrem Alltagsleben treu an islamische Werte hält“, sagte Acehs Regierungssprecher Muhammad MTA der Nachrichtenagentur AFP. Die Anordnung sei eine „präventive“ Maßnahme und nach Beratungen mit islamischen Geistlichen erfolgt.

Welche Folgen Verstöße gegen die Anordnung haben, blieb zunächst unklar. Aceh ist die einzige Provinz des mehrheitlich muslimischen Indonesien, in dem das islamische Scharia-Recht gilt. Zahlreiche Vergehen wie Glücksspiel, Alkoholkonsum oder außereheliche Beziehungen werden dort mit öffentlichem Auspeitschen bestraft.

In Indonesien gilt insgesamt eine tolerante Form des Islam. Seit dem Sturz des säkularen Militärmachthabers Suharto im Jahr 1990 werden konservativere Formen des islamischen Glaubens allerdings zunehmend populär.(afp)



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