Ukrainische Front im Donbass bröckelt – Putin warnt den Westen

Der Kampf im Osten der Ukraine geht weiter, Russland rückt vor. Russlands Präsident Putin warnte den Westen einmal mehr davor, Langstreckenwaffen freizugeben. Solche Attacken könnte die Ukraine nicht ohne Hilfe von Offizieren und Satellitendaten aus NATO-Staaten ausführen – und Moskau sehe das als Kriegsbeteiligung des Westens.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt immer wieder Angriffe durch russische Gleitbomben. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Selenskyj beklagt immer wieder Angriffe durch russische Gleitbomben.Foto: ---/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa
Epoch Times28. Oktober 2024

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Unter dem Druck der russischen Angriffe wird die Lage für den Osten der Ukraine schwieriger. Der ukrainische Generalstab sprach in seinem neuesten Lagebericht von 142 russischen Sturmangriffen allein am Sonntag.

Zu allen Frontabschnitten hieß es pauschal, die Angriffe seien abgewehrt worden. Nach Angaben inoffizieller Frontbeobachter haben die russischen Truppen in den vergangenen Tagen mehrere kleine Ortschaften erobert.

Ein russischer Militärblog schrieb vom Zusammenbruch der ukrainischen Front im Süden des Gebietes Donezk. Die Angaben beider Kriegsparteien sind kaum überprüfbar.

Russlands Präsident warnt vor Waffen mit hoher Reichweite

Die Luftverteidigung der Ukraine meldete allein am Sonntag 80 russische Drohnenangriffe. Sie seien abgewehrt worden. Die Ukraine bittet seit Monaten darum, dass sie ausländische Waffen mit hoher Reichweite gegen militärische Ziele im russischen Hinterland einsetzen darf.

Russlands Präsident Putin warnte den Westen einmal mehr davor, Langstreckenwaffen für solche Angriffe freizugeben.

Weil die Ukraine solche Attacken nicht ohne Hilfe von Offizieren und Satellitendaten aus NATO-Staaten ausführen könne, werde Russland das als Kriegsbeteiligung des Westens sehen, sagte er in einem Fernsehinterview. Das russische Verteidigungsministerium erstelle für diesen Fall verschiedene Antwortszenarien, sagte Putin. Details nannte er nicht.

Auf X erklärte der russische Außenminister, wenn die Ukraine der NATO beitritt, „verschwindet entweder die Ukraine oder die NATO“:

Ukraine verliert im Gebiet Donezk

Im Süden des Kohle- und Industriereviers Donbass hielt die ukrainische Front in den Jahren 2022 und 2023 mehr oder weniger stand. In diesem Jahr ging nahe der Großstadt Donezk erst die Stadt Awdijiwka verloren, später auch Wuhledar.

Seitdem haben die ukrainischen Truppen den russischen Vormarsch nicht wieder zum Stehen gebracht, auch wenn den Russen hohe Verluste zugefügt wurden. Als besonders bedroht gelten nun die Städte Kurachiwka und Kurachowe sowie Pokrowsk weiter im Norden.

Die vollständige Eroberung des ukrainischen Verwaltungsgebietes Donezk ist ein erklärtes Kriegsziel Moskaus. Sollten die letzten Industriestädte im Donbass fallen, schließt sich nach Westen eine offene und schwer zu verteidigende Steppe an bis an den Strom Dnipro. Dort liegen die ukrainischen Großstädte Dnipro und Saporischschja.

Selenskyj reist nach Nordeuropa

Selenskyj wird am Dienstag (29.10.) zu einer Sitzung des Nordischen Rates in der isländischen Hauptstadt Reykjavik erwartet, teilte der Rat mit. Der Präsident sagte, er wolle mit Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island darüber reden, wie der militärische und diplomatische Druck auf Russland erhöht werden könne.

Dänemark, Finnland und Schweden wie auch die Baltenstaaten unterstützen die Ukraine im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft stärker als Deutschland, wie aus Daten der Universität Kiel hervorgeht.

Die nordischen Länder nähmen dabei auch politisch weniger Rücksicht auf Moskau als Berlin. Dänemark investiert direkt in ukrainische Rüstungsbetriebe. (dpa/red)



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