Ukraine: Werden bei Gesprächen mit Russland nicht „kapitulieren“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert die bisherigen Sanktionen als nicht ausreichend.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office via AP/dpa
Epoch Times27. Februar 2022

Die Ukraine wird nach den Worten ihres Außenministers bei noch für Sonntag geplanten Verhandlungen mit Russland nicht einknicken. „Wir werden nicht aufgeben, wir werden nicht kapitulieren, wir werden keinen einzigen Zentimeter unseres Landes abgeben“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Sonntag in einer im Internet übertragenen Pressekonferenz.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, er werde „versuchen“, mit Russland zu verhandeln, glaube aber nicht zu sehr an einen Erfolg. „Ich bin wie immer offen: Ich glaube nicht zu sehr an ein Ergebnis“, aber „man muss es versuchen“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

Kuleba warf Russlands Präsident Wladimir Putin vor, „Druck“ zu erzeugen, indem er die Atomstreitkräfte seines Landes in Alarmbereitschaft versetzt habe. „Wir sehen diese Ankündigung und diesen Befehl als einen Versuch, den Einsatz zu erhöhen und Druck auf die ukrainische Delegation auszuüben“, sagte Kuleba. Die Drohung mit Atomwaffen „wird eine Katastrophe für die Welt sein, aber sie wird unsere Entschlossenheit nicht brechen“.

Die Ukraine hatte sich zuvor zu Verhandlungen mit Russland an der Grenze zu Belarus bereit erklärt. Wie das ukrainische Präsidialamt mitteilte, stimmte Kiew auf Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu, eine russische Delegation am Fluss Prypjat in der Nähe von Tschernobyl zu treffen. Die ukrainische Delegation sei bereit, „ohne Vorbedingungen“ mit der russischen Delegation zu verhandeln, erklärte das Präsidialamt in den Online-Netzwerken.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in einem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit ranghohen Militärvertretern gesagt, er „weise den Verteidigungsminister und den Generalstabschef an, die Abschreckungskräfte der russischen Armee in besondere Kampfbereitschaft zu versetzen.“ Putin begründete dies mit „aggressiven Äußerungen“ hochrangiger Vertreter von Nato-Staaten und dem „unfreundlichen“ Verhalten westlicher Länder gegenüber der russischen Wirtschaft.

Die russischen „Abschreckungskräfte“ sind eine Reihe von Einheiten, die einen Angriff auf Russland abschrecken sollen. Sie umfassen neben einem massiven Arsenal ballistischer Raketen auch Atomwaffen. (afp/red)



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