Ukraine warnt Russland vor Militäraktionen und großem „Blutvergießen“
Der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, warnt vor der Bedrohung durch russische Truppen im ukrainischen Grenzgebiet. „2014 hat gezeigt, dass die Grenze zwischen der Demonstration und dem tatsächlichen Gebrauch von militärischer Stärke bei Russland extrem schmal ist“, sagte er „Zeit-Online“.
Die USA hatten kürzlich Geheimdienstinformationen veröffentlicht, denen zufolge Russland im Grenzgebiet zur Ukraine Truppen zusammenziehe und eine mögliche Invasion vorbereite. Russland weist die Vorwürfe zurück.
Kuleba hob hervor, die Ukraine wolle keinen Krieg, werde sich aber gegebenenfalls verteidigen und sei dazu auch eher in der Lage als 2014. „Wir wollen ein militärisches Szenario unbedingt verhindern, denn diesmal wäre das Blutvergießen viel, viel größer“, sagte er. „Wir wollen russische Soldaten nicht angreifen, aber wenn sie unseren Boden betreten, werden wir keine andere Wahl haben.“
Ob sich die Lage weiter verschlechtere, hänge auch von der Unterstützung der Ukraine durch Verbündete ab. Man befinde sich „in einem sehr regen Austausch mit verschiedenen Partnern, die bereit sind, uns militärische Ausrüstung und Waffen zu verkaufen, damit wir uns besser verteidigen können“, sagte Kuleba.
Über eine mögliche EU- und NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sagte Kuleba, beides sei nur eine Frage der Zeit: „Wir sind ein natürlicher Bestandteil der europäischen und transatlantischen Gemeinschaft.“
Das größte Hindernis sei nicht, dass die Ukraine die entsprechenden Kriterien nicht erfülle, sondern dass einige NATO- und EU-Staaten die Ukraine immer noch abhängig von ihren Beziehungen zu Russland sähen. „Wir verdienen es, als Ukraine wahrgenommen zu werden“, sagte Kuleba.
Die Überlegung, dass die Ukraine Asylsuchende von der polnisch-weißrussischen Grenze aufnehmen könnte, wies der Außenminister zurück: „Wir können immer gern Fragen, die uns gegenseitig betreffen, in einem diplomatischen Dialog diskutieren. Aber die Art, wie die Vorschläge formuliert wurden – das ist nicht die Arroganz, die wir verdienen.“ (dts/oz)
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