Ukraine verliert großen Teil des eroberten Gebietes bei Kursk

Nordkoreanische Soldaten sind, so sagt der ukrainische Präsident Selenskyj, an Kampfhandlungen gegen ukrainische Stellungen in der russischen Grenzregion Kursk beteiligt. Die Ukraine musste großen Teil des eroberten Gebietes bei Kursk wieder aufgeben.
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert Maßnahmen des Westens gegen die ständigen russischen Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur seines Landes. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert Maßnahmen des Westens gegen die ständigen russischen Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur seines Landes.Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Epoch Times15. Dezember 2024

„Vorläufigen Informationen zufolge haben die Russen damit begonnen, Soldaten aus Nordkorea bei Angriffen einzusetzen – und das in erheblichem Ausmaß“, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Ansprache.

Den Informationen zufolge setze die russische Armee die nordkoreanischen Truppen in gemischten Einheiten in Kursk ein. In der Region hatte die ukrainische Armee im August eine Offensive begonnen.

Es sei davon auszugehen, dass die nordkoreanischen Soldaten „auch in anderen Bereichen an der Front“ eingesetzt werden könnten, fügte der ukrainische Präsident hinzu. Es gebe bereits erhebliche Verluste unter den Nordkoreanern.

Ukraine verliert großen Teil des eroberten Gebietes bei Kursk

Die ukrainische Armee hat bei ihrer Offensive in Kursk einen großen Teil des eroberten Gebiets wieder aufgeben müssen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP im November aus ukrainischen Armeekreisen erfuhr, waren rund 800 Quadratkilometer zu diesem Zeitpunkt noch unter ukrainischer Kontrolle. Zuvor hatte die Ukraine laut eigenen Angaben 1.400 Quadratkilometer in der Region Kursk besetzt gehalten.

Russland hat nach eigenen Angaben zudem Dörfer in zwei wichtigen Gebieten an der Front in der Ostukraine erobert. Russische Soldaten hätten die Dörfer Wesely Gai südlich von Kurachowe und Puschkin südlich von Pokrowsk eingenommen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag.

Die ukrainische Streitkräftegruppe Chortyzja meldete am Sonntag im Onlinedienst Telegram „zermürbende Zusammenstöße“ in und um Kurachowe sowie weiter nördlich in der umkämpften Stadt Tschassiw Jar.

Russland rückt in der Region Donezk seit Monaten vor, seine Soldaten hatten ihren Vormarsch zuletzt noch beschleunigt. Im November haben Moskaus Streitkräfte einer Analyse von Daten des US-Instituts für Kriegsstudien durch die Nachrichtenagentur AFP zufolge mehr Boden gutgemacht als in irgendeinem anderen Monat seit März 2022.

„Die Situation ist komplex und verändert sich“, erklärte die Streitkräftegruppe Chortyzja. „Unsere Soldaten ergreifen derzeit Maßnahmen, um die taktische Lage zu verbessern.“

USA: Nordkoreaner kämpfen seit 13. November mit

Selenskyj hatte bereits im November gesagt, dass „einige“ nordkoreanische Soldaten an Kampfhandlungen teilgenommen hätten und die Truppen Verluste erlitten habe. Dem ukrainischen Präsidenten zufolge hatte Pjöngjang 11.000 Soldaten nach Kursk verlegt.

USA und Südkorea gaben die Zahl der in Russland stationierten Nordkoreaner mit 10.000 an. Inwiefern diese bereits an Angriffen gegen die ukrainische Armee beteiligt sind, ist unklar. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte vor drei Wochen, er gehe davon aus, dass die Nordkoreaner „bald“ in Kampfhandlungen eintreten würden.

Das US-Außenministerium hingegen hatte bereits am 13. November erklärt, dass Pjöngjangs Truppen damit begonnen hätten zu kämpfen.

Bei seiner Ansprache am Samstag sagte Selenskyj zudem, Russland habe den Krieg mit dem Einsatz der Truppen aus Nordkorea in eine „neue Phase“ geführt. „Wenn das nicht eine Eskalation ist, was ist dann die Eskalation, von der so viele reden?“

Russland und Nordkorea haben sich seit dem Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine 2022 deutlich angenähert. Der Westen wirft dem international isolierten Nordkorea seit langem vor, Moskau Munition zum Einsatz in der Ukraine zu liefern. Russland soll Nordkorea unter anderem bei dessen Raketen- und Atomprogramm unterstützen. (afp/red)



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