So hart träfen Deutschland Russlands Sanktionen für Auto-Importe

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Autoanfertigung bei Toyota in Frankreich. PHILIPPE HUGUEN / AFP
Epoch Times19. August 2014

Kommt jetzt auch das Importverbot für westliche Autos? Russland scheint im Zuge der Ukraine-Krise weitere Gegensanktionen zu erwägen – ein Importverbot für Autos aus der EU und den USA könnte bald Realität werden. „Im Fall schärferer Sanktionen dieser Länder gegen Russland erwäge die Moskauer Regierung, die Einfuhr westlicher Fahrzeuge teilweise oder vollständig zu stoppen“, hieß es am Montag in der Zeitung "Vedomosti".

Die Entscheidung über neue Sanktionen ist noch nicht gefallen. In Russland produzierte Fahrzeuge sollen jedoch nicht betroffen werde. Aktuell sind Ford, VW, Renault, Toyota und Hyundai in Russland mit eigenen Werken vertreten. Laut "Vedomosti" kamen im ersten Halbjahr 2014 Importautos auf einen Marktanteil von 27 Prozent. Bei LKWs kämen 43 Prozent der Fahrzeuge aus dem Westen, bei Bussen 13 Prozent.

Deutschland exportiert jährlich Autos für 10 Milliarden Euro

Autos und Autoteile machen 22,1 Prozent der deutschen Exporte nach Russland aus – ein jährliches Business von rund zehn Milliarden Euro. Sie gehören zu den wichtigsten EU-Exportgüten nach Russland – und vor der Veschärfung der Ukraine-Krise war Russland auf dem besten Weg, in den nächsten Jahren sogar Deutschland als Europas größten Absatzmarkt für Autos zu überholen.

Doch weil es seit längerem Streit um Russlands Sonderabgabe für importierte Autos gab, waren die Autoimporte aus Deutschland laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) schon im Jahr 2013 zurückgegangen.

Rückgang seit 2013

Die deutschen Hersteller lieferten im Jahr 2012 rund 156.800 Autos nach Russland und bauten dort 180.000 Fahrzeuge. Im Jahr 2013 waren es jedoch nur noch 132.400 Wägen, die nach Russland gingen. Schuld daran war die Einführung der russischen Sonderabgabe für Import-Autos, die im September 2012 in Kraft trat. Laut EU-Diplomaten ließ die Abgabe die Exporte um sieben Prozent schrumpfen, was zu einem Streit zwischen der EU und Russland führte. Als Exportmarkt für Personenkraftwagen stand Russland 2013 für Deutschland an neunter Stelle – noch hinter Großbritannien, den USA, Frankreich, China, Italien, Spanien, Belgien/Luxemburg und Japan.

In Russland gibt es 6000 deutsche Firmen

Der Spiegel zitierte bereits im März 2014 Rainer Lindner, den Geschäftsführer im Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, wonach durch die Krim-Krise die russische Wirtschaft bereits stark durch Turbulenzen betroffen wurde, „genauso die börsennotierten deutschen Unternehmen, die auf dem russischen Markt tätig sind; darunter Metro, Volkswagen, BMW oder Daimler". Die Verbindungen zwischen Deutschland und Russland seien bedeutend enger, als die anderer europäischer Länder. 6000 deutschstämmige Betriebe seien in Russland tätig – mehr als aus allen anderen EU-Staaten zusammen. Laut Lindner hängen 300.000 deutsche Arbeitsplätze vom Russland-Geschäft ab.

China hofft auf Handelskrieg mit Autos

Der lachende Dritte bei einem Handelskrieg mit Autos wäre allerdings China. Die Shanghaier Börsenzeitung berichtete bereits, dass Russland plane, die Anschaffung von Westautos für seinen Beamtenfuhrpark und für Fahrzeuge des öffentlichen Diensts zu verbieten. Sollte das Gesetz tatsächlich in Kraft treten und die Einfuhr von westlichen Autos insgesamt stark eingeschränkt werden, blieben nur noch Autobauer aus Südkorea und China übrig, die Autos nach Russland verkaufen dürften.

Siehe auch: „Ein Handelskrieg mit Autos wäre Chinas Chance“

(rf)



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