Ukraine bittet Schweiz um diplomatische Vertretung – Russland lehnt ab

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Bundeshaus in Bern, Schweiz. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times11. August 2022

Angesichts der unterbrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland hat Kiew die neutrale Schweiz um diplomatische Vertretung in Moskau gebeten. Das sogenannte Schutzmachtmandat würde es Russland und der Ukraine ermöglichen, „Beziehungen auf niedrigem Niveau zu unterhalten“, teilte eine Sprecherin des Schweizer Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP mit.

Den Vorschlag lehnt Moskau am Donnerstag ab. Der Sprecher des russischen Außenministeriums, Iwan Netschajew, bestätigte, dass die Schweiz vorgeschlagen hatte, die Interessen der Ukraine in Russland zu vertreten. Doch die Schweiz habe die ukrainische Regierung unterstützt und Sanktionen gegen Russland verhängt, sagte er. Die Regierung in Bern könne deshalb „weder als Vermittler noch als Interessenvertreter auftreten“. Es sei völlig unverständlich, „wie man mit einem solchen Verhalten Vermittlungs-, Vertretungs- oder andere (…) Dienste anbieten kann“, fügte Netschajew hinzu.

Schutzmachtmandate haben in der Alpenrepublik eine lange Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert übernahm die Schweiz solche Mandate aufgrund ihres neutralen Status hunderte Male, erstmals im Französisch-Preußischen Krieg von 1870 bis 1871. So repräsentierte die Schweiz bereits die Interessen anderer Staaten in verschiedenen Krisensituationen, darunter Russlands in Georgien. (afp/dl)



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