Über 46.000 „Gelbwesten“ auf der Straße: „Die Wut ist enorm“

Am 15. Protest-Samstag gab es neben Paris auch in Toulouse, Rouen, Montpellier, Bordeaux und Clermont-Ferrand Proteste der "Gelbwesten". "Es gibt kein Zurück. Wenn wir nach Hause gehen, dann ist das der Tod, dann stirbt Frankreich", sagt eine 46-jährige Demonstrantin in Toulouse.
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Proteste in Paris am 23. Februar 2019.Foto: ZAKARIA ABDELKAFI/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2019

Die Protestbewegung der „Gelbwesten“ in Frankreich bleibt weiter aktiv: Am Samstag gingen nach Angaben des Innenministeriums landesweit mehr als 46.000 Menschen gegen die Politik von Staatschef Emmanuel Macron auf die Straße – sie stoppten damit den rückläufigen Trend der vergangenen Wochen.

Am Ende mehrerer Kundgebungen gab es erneut gewaltsame Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten. Dutzende Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen.

Bei der „Gelbwesten“-Demonstration in Rennes am 23. Februar 2019 wurde erneut der Rücktritt von Macron (RIC) und auch ein Frexit gefordert. Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images

Wie das Innenministerium mitteilte, beteiligten sich an dem 15. Protest-Samstag in Folge allein in Paris 5800 Demonstranten. Vergangene Woche hatte die landesweite Beteiligung bei 41.000 Demonstranten gelegen, davon 5000 in Paris; in den Wochen davor waren die Teilnehmerzahlen rückläufig gewesen.

Am 23. Februar 2019 in Rennes, während der Proteste der „Gelbwesten“. Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images

Die Wut ist enorm

Schauplatz der Kundgebungen am 15. Protest-Samstag waren neben Paris auch Toulouse, Rouen, Montpellier, Bordeaux und Clermont-Ferrand.

„Ich sage allen, die meinen, die Bewegung würde erlahmen: Schaut hin, öffnet die Augen“, sagte die 46-jährige Demonstrantin Céline in Toulouse. Sie sagt:

Die Wut ist enorm, und es gibt kein Zurück. Wenn wir nach Hause gehen, dann ist das der Tod, dann stirbt Frankreich.“

In Toulouse wurden die Sicherheitskräfte nach Angaben der Behörden mit Molotow-Cocktails beworfen. In Clermont-Ferrand begannen die Ausschreitungen zum Ende der Kundgebung am Nachmittag; neun Demonstranten und ein Polizist wurden dort verletzt, mehr als 30 Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen.

„Gelbwesten“ bei der Demonstration in Rennes, 23. Februar 2019. Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images

Auch in Bordeaux gab es durch Ausschreitungen mehrere Verletzte, die zumeist von der Feuerwehr an Ort und Stelle behandelt werden konnten. Festnahmen gab es auch in Paris, Rennes und Lyon.

Bereits fast über 2000 Verletzte bei den Kundgebungen

„Weiterhin diese Gewalt“, hieß es in einer Twitter-Botschaft von Innenminister Christophe Castaner. „Die Ausschreitungen am Rande der Kundgebungen in Clermont-Ferrand, Rouen, Montpellier sind unerträglich.“ Zugleich erklärte der Minister, die Sicherheitskräfte hätten entschieden, aber zugleich besonnen auf die Angriffe von Demonstranten reagiert.

„Gelbwesten“ in Bordeaux, 23. Februar 2019. Foto: GEORGES GOBET/AFP/Getty Images

Die „Gelbwesten“ werfen der französischen Polizei ihrerseits übertriebene Gewaltanwendung vor. Seit Beginn der Proteste Mitte November wurden bereits fast 2000 Demonstranten verletzt.

Die Bewegung fordert den Rücktritt von Präsident Macron und eine Abkehr von seinem Reformkurs. Zu Beginn der „Gelbwesten“-Proteste vor rund drei Monaten gingen mehr als 280.000 Demonstranten auf die Straße. (afp)



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