U-Ausschuss: „Probleme mit Neutralität“ bei Palästinenserhilfswerk

Das UN-Palästinenserhilfswerk hat laut einem unabhängigen Untersuchungsausschusses „Probleme bei der Neutralität“. Und diese bestehen weiterhin. eine zweite Untersuchung zu den Vorwürfen Israels folgt.
Israel hat einen weiteren Fund gemacht, der auf eine engere Verbindung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA und der Hamas hindeuten könnte: Unter dem Hauptquartier des Hilfswerks in Gaza-Stadt soll ein 700 Meter langer Tunnel der Terroristen verlaufen.
Israel hat viele Funde gemacht, die auf eine engere Verbindung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA und der Hamas hindeuten könnten: Unter dem Hauptquartier des Hilfswerks in Gaza-Stadt verläuft beispielsweise ein 700 Meter langer Tunnel der Terroristen.Foto: Omar Ishaq/dpa
Epoch Times23. April 2024

Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat den Ergebnissen eines unabhängigen Untersuchungsausschusses zufolge „Probleme bei der Neutralität“.

Bisher habe Israel noch keine Beweise für die Vorwürfe vorgelegt, wonach eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern der UN-Organisation Mitglieder von terroristischen Organisationen seien, hieß es am Montag in dem Bericht des Ausschusses, der von der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna geleitet wird. Colonnas Team war beauftragt worden zu prüfen, ob das UNRWA „alles in seiner Macht Stehende tut, um Neutralität zu gewährleisten“.

Kritik kam von Israel, das UNRWA begrüßte die Ergebnisse des Berichts. In einer zweiten Untersuchung sollen Israels Vorwürfe geprüft werden.

Parteiische öffentliche Beiträge

Bei der Überprüfung sei festgestellt worden, dass „neutralitätsbezogene Probleme fortbestehen“, hieß es in dem Bericht weiter. Darunter seien etwa Fälle, in denen Mitarbeiter parteiische politische Beiträge in Onlinenetzwerken veröffentlichen, sowie die Verwendung von Schulbüchern mit „problematischem Inhalt“ in einigen UNRWA-Schulen.

Bei den meisten Verstößen gegen die Neutralität handelt es sich demnach um „Beiträge in den sozialen Medien“, die häufig auf gewalttätige Zwischenfälle folgen, die Kollegen oder Verwandte betreffen.

Eine Präventivmaßnahme könne darin bestehen, dass dem Personal die Möglichkeit gegeben werde, „diese traumatischen Vorfälle zu besprechen“, hieß es in dem Bericht, der in Zusammenarbeit mit drei nordischen Menschenrechtsorganisationen erstellt wurde.

Das UNRWA bleibe allerdings „unersetzlich und unverzichtbar für die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung der Palästinenser“, hieß es weiter.

Israel: Bericht ignoriert „Schwere des Problems“

Israel reagierte mit Kritik auf den Bericht. Dieser ignoriere „die Schwere des Problems“ und biete „kosmetische Lösungen, die das enorme Ausmaß der Unterwanderung des UNRWA durch die Hamas“ nicht berücksichtigten.

Die Untersuchungskommission wurde eingesetzt, nachdem Israel im Januar Anschuldigungen erhoben hatte, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter an den Hamas-Anschlägen vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein könnten.

Als Reaktion auf die Vorwürfe hatten in den darauffolgenden Wochen zahlreiche Geberstaaten ihre finanzielle Hilfen pausiert oder ausgesetzt. Einige Geber, darunter die EU, Schweden, Kanada, Japan und Frankreich, haben mittlerweile die Hilfen wieder aufgenommen.

Das UNRWA beschäftigt im Gazastreifen mehr als 30.000 Mitarbeiter. Das 1949 gegründete UN-Hilfswerk hat das Mandat der Vereinten Nationen, den in ihrem Einsatzgebiet registrierten palästinensischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe und Schutz zu gewähren. (afp)



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