Tunesische Sicherheitsdienste warnen vor zurückkehrenden Dschihadisten

Die tunesischen Sicherheitsdienste schlagen Alarm: es drohe eine massenhafte Rückkehr tunesischer Dschihadisten in ihre Heimat, warnte die nationale Gewerkschaft der inländischen Geheimdienste am Sonntag in einer Erklärung.
Titelbild
Dschihadisten in SyrienFoto: Getty Images
Epoch Times25. Dezember 2016

Die tunesischen Sicherheitsdienste schlagen Alarm: es drohe eine massenhafte Rückkehr tunesischer Dschihadisten in ihre Heimat, warnte die nationale Gewerkschaft der inländischen Geheimdienste am Sonntag in einer Erklärung. Wenn die Regierung diese nicht mit „außergewöhnlichen Maßnahmen“ bekämpfe, drohe Tunesien zu einem neuen „Somalia“ zu werden, hieß es weiter.

Bei Einsätzen im Irak, in Syrien oder in Libyen hätten die Dschihadisten eine militärische Ausbildung erhalten und könnten jegliche Arten von hochentwickelten Kriegswaffen bedienen, warnte die Gewerkschaft. Zurück in Tunesien könnten sich die Islamisten „Schläferzellen“ anschließen. „Ihre Rückkehr zu akzeptieren (…) wird dazu beitragen, dass sich der Kreis des Terrorismus vergrößert“, hieß es in der Erklärung.

Die Regierung müsse daher dringend „außerordentliche“ Maßnahmen ergreifen, etwa den Entzug der Staatsangehörigkeit. Nach Angaben des Innenministeriums sind bereits 800 Dschihadisten in ihre Heimat zurückgekehrt. Nach Schätzungen einer UN-Arbeitsgruppe kämpfen mehr als 5000 Tunesier in extremistischen Gruppen vor allem im Irak und in Syrien.

Am Samstag hatten hunderte Menschen vor dem Parlament in Tunis gegen eine Rückkehr von Dschihadisten in ihr Land protestiert. Mehrere Nichtregierungsorganisationen hatten zu der Demonstration aufgerufen, an der laut den Veranstaltern rund 1500 Menschen teilnahmen. Anlass waren Äußerungen von Präsident Béji Caid Essebsi, wonach die Behörden die Rückkehr von Dschihadisten nicht verhindern könnten.

Ein Tunesier gilt auch als mutmaßlicher Attentäter des Berliner Weihnachtsmarkts. Der Mann war mit einem Lastwagen über den Markt an der Gedächtniskirche gerast und hatte zwölf Menschen getötet sowie fast 50 weitere verletzt. Auf der Flucht wurde der europaweit gesuchte Anis Amri am Freitag von der italienischen Polizei erschossen. (afp)



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