Tunesiens Präsident entlässt Regierungschef ohne Angabe von Gründen

Kais Saied, Präsident Tunesiens, hat in der Nacht zu Freitag den Regierungschef Kamel Madouri entlassen. Dabei nannte Saied keine Gründe für seine Entscheidung.
Mark Rutte, Ursula von der Leyen, Kais Saied, Präsident von Tunesien und Giorgia Meloni im Präsidentenpalast in Karthago.
Mark Rutten (v.l.), Ursula von der Leyen, Kais Saied, Präsident von Tunesien und Giorgia Meloni im Präsidentenpalast in Karthago.Foto: Uncredited/Tunisian Presidency/AP/dpa
Epoch Times21. März 2025

Inmitten einer Wirtschaftskrise hat der tunesische Präsident Kais Saied in der Nacht zum Freitag Regierungschef Kamel Madouri entlassen. Gründe nannte Saied nach Angaben seines Büros nicht.

Madouri sei sofort durch die bisherige Ministerin für öffentliche Arbeiten, Sarra Saafrani Sensri, ersetzt worden. Präsident Saied hatte bereits Anfang Februar und ebenfalls nachts seinen Finanzminister entlassen und diesen durch eine Richterin ersetzt. Auch im Februar waren keine Gründe genannt worden, berichtet „Maghreb-Post“.

Der jetzt entlassene Madouri diente vor seiner Zeit als Regierungschef als Sozialminister. Seine Ernennung zum Ministerpräsidenten im August 2024 folgte demselben Schema wie seine Entlassung:

Vorheriger Regierungschef auch ohne Angabe von Gründen entlassen

Saied berief Maduri ins Amt, nachdem er den vorherigen Regierungschef Ahmed Hachani ohne Angabe von Gründen entlassen hatte. Ein Jahr zuvor hatte Said Hachani auf dieselbe Art und Weise ins Amt gehoben.

Saied war 2019 demokratisch gewählt worden. Im Jahr 2021 entließ er mit Hilfe eines Notstandsartikels die Regierung. Später änderte er die Verfassung, um die Macht im Staat weiter zu bündeln. Im Oktober wurde er laut offiziellem Ergebnis mit 90,7 Prozent der Wählerstimmen im Amt bestätigt. Die Gegenkandidaten erzielten nur einstellige Ergebnisse.

Das nordafrikanische Land befindet sich derzeit in einer Wirtschaftskrise: Das Wachstum stockt, zudem herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit. Immer wieder kommt es auch zu vorübergehenden Engpässen bei Grundlebensmitteln wie Milch, Zucker und Mehl. (afp/red)



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