Türkischer Verteidigungsminister: Keine Entscheidung über Mossul ohne Ankara

Die Türkei will laut Verteidigungsminister Fikri Isik bei der derzeitigen Offensive zur Befreiung der irakischen Großstadt Mossul vom Islamischen Staat (IS) weiter ein Wörtchen mitreden. Die Türkei beteilige sich weiter an Luftangriffen.
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Türkisches Militär (Symbolbild)Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2016

Die Türkei will bei der derzeitigen Offensive zur Befreiung der irakischen Großstadt Mossul von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) weiter mitmachen. Das sagte Verteidigungsminister Fikri Isik. „Wir haben mit den Koalitionstruppen vereinbart, dass unsere Luftwaffe an dem Mossul-Einsatz teilnimmt“, so Isik nach Angaben der amtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstagabend bei einem Besuch in Rom.

„Ohne die Türkei ist es unmöglich, Entscheidungen über die Zukunft von Mossul zu treffen“, hob der türkische Verteidigungsminister demnach hervor. Zuvor hatte der türkische Regierungschef Binali Yildirim in einer Fernsehansprache gesagt, die türkische Armee habe sich an den Luftangriffen der Anti-IS-Koalition beteiligt.

Die Türkei ist Teil der internationalen Koalition, die die irakische Armee sowie regionale Streitkräfte im Nordirak im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt. Allerdings lehnt die irakische Regierung die Beteiligung der Türkei an der Offensive zur Rückeroberung von Mossul ab, die am Montag begonnen hatte.

Bagdad fordert Abzug der 2000 türkischen Soldaten

Die Regierung in Bagdad fordert den Abzug der rund 2000 türkischen Soldaten, die Ankara im kurdischen Autonomiegebiet im Nordirak stationiert hat. Knapp 700 davon sind auf dem Militärstützpunkt Baschika stationiert, wo sie sunnitische Milizen für den Kampf gegen die Dschihadisten trainieren.

Ankara hat ein besonderes Interesse an der Millionenstadt Mossul, die bis zur Gründung des Irak 1920 Teil des Osmanischen Reichs war. Die Beteiligung kurdischer Peschmerga-Einheiten an der Mossul-Offensive ist der Türkei angesichts ihres eigenen Kampfes gegen kurdische Rebellen ein Dorn im Auge.

Nach Angaben des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu soll diese Woche – „vielleicht am Donnerstag“ – im Bemühen um einen Abbau der Spannungen eine irakische Delegation in die Türkei reisen. „Beide Seiten haben im Grunde den Willen, dies im Dialog zu lösen“, sagte Cavusoglu laut Anadolu am Dienstag bei einem Besuch in Taschkent. Am Montag hatte eine türkische Delegation Bagdad besucht. (afp)



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