Türkischer Oppositionsführer warnt vor „Hexenjagd“ in seinem Land
Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hat Präsident Recep Tayyip Erdogan vor ungerechtfertigten Verfolgungen in der Türkei gewarnt. „Es darf in der Türkei jetzt keine Hexenjagd gegen Unschuldige geben. Journalisten zu verhaften wird unserer Demokratie schaden“, sagte Kilicdaroglu der „Bild“-Zeitung (Freitag).
Trotz der Kritik verteidigte Kilicdaroglu aber zugleich das harte Vorgehen gegen die Gülen-Bewegung und sieht diese hinter dem Putschversuch. „Ich denke, dass die Vorwürfe gegen die Gülen-Bewegung auf Fakten beruhen. Es gibt starke Anzeichen dafür, dass Teile dieser zusammen mit Einzelnen beim Militär hinter dem Putsch stecken. Wichtig zu sagen ist aber auch: Wir hätten jetzt nicht mit solchen Problemen zu tun, wenn alles in der Türkei im Einklang mit der Demokratie wäre.“
Kilicdaroglu kritisierte, dass Erdogan international nicht genügend kritisiert wird für sein Vorgehen. „Nicht nur Frau Merkel, sondern alle EU-Institutionen können sich viel deutlicher und viel lauter gegen die undemokratischen Sitten aussprechen.“
Er kritisierte gleichzeitig den Flüchtlingsdeal: „Es gibt natürlich die weitverbreitete Ansicht, dass Erdogan Frau Merkel in der Hand hat; auch in Europa. Man hätte diesen Flüchtlingsdeal unter den Umständen nicht eingehen müssen.“ Das zentrale Problem werde dabei außer Acht gelassen: „Wir müssen den Krieg in Syrien stoppen, nur so kann die Fluchtbewegung beendet werden.“
(dts Nachrichtenagentur)
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