Türkische Regierung: Explosion in Diyarbakir war „Terroranschlag“

Ermittlungen hätten ergeben, dass es sich bei der tödliche Explosion in der türkischen Kurdenmetropole Diyarbakir um einen Terroranschlag handelte, gab der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Mittwoch bekannt.
Titelbild
Zerstörtes Gebäude in der Kurdenmetropole Diyarbakir. (Symbolbild)Foto: ILYAS AKENGIN/AFP/Getty Images
Epoch Times12. April 2017

Die tödliche Explosion in der türkischen Kurdenmetropole Diyarbakir am Dienstag war doch kein Unfall, sondern nach Angaben der Regierung ein „Terroranschlag“.

Ermittlungen hätten „ergeben, dass es sich um einen Terroranschlag handelte“, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Mittwoch dem Sender HaberTürk. Demnach wurde der Sprengstoff in einem Tunnel platziert. Soylu hatte am Vortag gesagt, die Explosion am Polizeihauptquartier sei ein Unfall gewesen.

Die Explosion war in der ganzen Stadt zu hören gewesen und hatte einen tiefen Krater hinterlassen. Ein Gebäude wurde durch die Detonation komplett zerstört, drei Menschen kamen ums Leben. Soylu sagte, der Anschlag sei mit Sprengstoff verübt worden, der in einem 30 Meter langen Tunnel platziert worden sei. Der Tunnel sei vermutlich „vor kurzem“ aus einem angrenzenden Gebäude gegraben worden.

Laut dem Gouverneursamt wurde eine Tonne Sprengstoff verwendet. Demnach handelte es sich bei den Toten um einen Polizisten und zwei Zivilisten. Zwölf weitere Menschen wurden verletzt. Es seien Ermittlungen eingeleitet und bereits 177 Verdächtige festgenommen worden. Soylu hatte am Dienstag zunächst gesagt, die Explosion sei durch Reparaturarbeiten an Polizeifahrzeugen ausgelöst worden.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag in der Großstadt im Südosten der Türkei. Er erfolgte fünf Tage vor dem heftig umkämpften Verfassungsreferendum über die Stärkung der Macht von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Das Referendum findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt und zehntausende Polizisten sollen dafür mobilisieren werden.

Diyarbakir ist ein Zentrum des Konflikts mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die in der Stadt immer wieder Anschläge auf die Sicherheitskräfte verübt. In den vergangenen Monaten gab es jedoch keine größeren Anschläge der PKK in der Türkei. Der Konflikt war nach dem Zusammenbruch von Friedensgesprächen im Sommer 2015 wieder eskaliert. Die Regierung geht seitdem mit großer Härte gegen die PKK vor. (afp)



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