Türkische Fischer schleusen Migranten nach Griechenland

Eine "Bild"-Bericht deckt auf, dass türkische Fischer gegen Bezahlung Flüchtlinge und Migranten auf die griechische Seite übersetzen. Für die manchmal nur hundert Meter weite Fahrt würden sie 30-40 Euro kassieren.
Titelbild
Migranten steigen in ein Boot in der Nähe von Edirne in der Türkei in Richtung Griechenland. 1. März 2020 am Fluss Maritsa.Foto: OZAN KOSE/AFP über Getty Images
Von 3. März 2020

Türkische Fischer nutzen die neue Wanderung von Migranten und Flüchtlingen an der türkisch-griechischen Grenze, um Geschäfte zu machen, berichtet die „Bild-Zeitung“.

Nachdem die Türkei die Grenzen nach Griechenland geöffnet hat, bringen für 200 bis 300 Lira (rund 30-40 Euro) die türkischen Fischer Menschen unweit vom Dorf Doyran in der Provinz Edirne mit ihren Booten über den Grenzfluss Maritsa auf die griechische Seite.

Gegenüber der „Bild-Zeitung“ äußerte einer der Schleuser, dass man immer ein gutes Verhältnis mit den Griechen gehabt hätte. „Wir fischten in ihren Gewässern, sie in unseren. Jetzt bringen wir die Menschen rüber. Sie tun uns sehr leid.“

Türkische Fischer arbeiten mit Soldaten zusammen

Normalerweise wäre das Gebiet hier streng überwacht, erklärt einer der Schleuser laut „Bild-Zeitung“. Doch die Schleuser würden jetzt mit den türkischen Soldaten zusammenarbeiten, so die „Bild-Zeitung“. Bis gestern hätten sie uns auch „ab und an eskortiert“, so der Schleuser weiter.

Die Fischer hätten schon hunderte Menschen nach Griechenland gebracht, heißt es dann weiter. Das würden sie tun, obwohl sie wüssten, dass die Flüchtlinge in den meisten Fällen abgefangen und zurückgeschickt würden, schreibt die „Bild-Zeitung“.

Eines Morgens trauten sich die Schleuser zunächst nicht, abzulegen. Man hätte die Nachricht erhalten, dass griechische Soldaten scharf schießen würden. Daraufhin rief ein Fischer, der als Schleuser arbeitet, die türkischen Militärs an und bat um eine Einschätzung.

Kurze Zeit später wären Soldaten in Zivil zur Ablegestelle gekommen. Sie hätten die Medienvertreter vertrieben und das Gebiet abgesperrt. Dann hätten die Boote wieder übergesetzt, berichtet die „Bild-Zeitung“.



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