Türkei zieht Botschafter aus Österreich ab
Krise zwischen Wien und Ankara: Die Türkei hat ihren Botschafter aus Wien abgezogen. Österreichs Außenministerium bestätigte die Nachricht am Montagabend durch einen Sprecher: Am Montag sei außerdem der österreichische Geschäftsträger in Ankara, Georg Oberreiter, ins türkische Außenministerium zitiert worden, sagte er.
Angespannte Beziehungen
Als Hintergrund der Eiszeit vermutet die „Krone“ mehrere Ereignisse.
Kurdendemo
Das jüngste dürfte die Kurdendemonstration am Samstag in Wien gewesen sein, die unter dem Motto stattfand „Demonstration gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und die Isolation von Abdullah Öcalan“. Der inhaftierte Öcalan war Vorsitzender der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei verboten ist.
Die Demo in Wien war überraschend ruhig verlaufen, nachdem sich in den vergangenen Wochen der Konflikt zwischen Kurden und Türken in Österreich zugespitzt hatte.
Kindersex-Schlagzeile
Wegen einer Schlagzeile der „Kronenzeitung“, die als „anstößig“ empfunden wurde, war bereits am Samstag vor einer Woche der österreichische Geschäftsträger ins türkische Außenministerium in Ankara zitiert worden. Es ging um Fotos in sozialen Netzwerken, die den elektronischen News-Ticker am Wiener Flughafen zeigten mit der Meldung „Türkei erlaubt Sex mit Kindern unter 15 Jahren“.
Mitte Juli hatte das türkische Verfassungsgericht eine Regelung aufgehoben, die sexuelle Handlungen an Kindern unter 15 Jahren als strafbaren Missbrauch einstufte. Kinderschützer und Frauenrechtler hatten dagegen protestiert. Die „Krone“ hatte das Thema aufgegriffen, nachdem EPOCH TIMES den ersten Bericht im deutschsprachigen Raum veröffentlichte. Ausführlicher Hintergrund HIER.
Österreich forderte Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen
Spannung im Verhältnis zwischen der Türkei und Österreich besteht schon seit dem gescheiterten Putsch Mitte Juli. Bundeskanzler Christian Kern forderte nach Erdogans Säuberungen einen Abbruch der EU- Beitrittsgespräche mit der Türkei: „Wir wissen, dass die demokratischen Standards der Türkei bei weitem nicht ausreichen, um einen Beitritt zu rechtfertigen“, sagte er und nannte die seit 2005 laufenden Verhandlungen eine „diplomatische Fiktion“. Die Türkei warf Österreich daraufhin „radikalen Rassismus“ vor.
Soros-Besuch und Reuters-Bericht
Vor wenigen Tagen zog die Nachrichtenagentur Reuters eine Verbindung zwischen der türkisch-kurdischen Gewalt auf Österreichs Straßen und Österreichs Erdogan-Kritik. Vor einigen Wochen hatte es außerdem einen Besuch von Soros-Sohn Alexander bei Kanzler Kern gegeben, zu dessen Hintergründen es kein offizielles Statement gibt. Die DWN berichtete. (rf)
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