Türkei verkündet Einnahme einer Grenzstadt in Syrien – Rebellen widersprechen: Nur ein Industriegebiet am Stadtrand
Am vierten Tag ihrer Offensive im Nordosten Syriens sind türkische Truppen in den strategisch wichtigen Grenzort Ras al-Ain eingedrungen. Das türkische Verteidigungsministerium meldete auf Twitter, der Ort sei erobert worden.
Dagegen erklärte die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, türkische Streitkräfte und ihre Verbündeten seien zwar in Ras al-Ain, in dem Ort werde aber weiter gekämpft.
Das Rebellenbündnis SDF widerspricht hingegen den Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums. Der Kampf um Ras al-Ain dauere an, betonte ein Vertreter der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Die SDF sind ein Bündnis der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und arabischer Milizen.
Auch ein AFP-Reporter berichtete über anhaltende Gefechte in Ras al-Ain. Die USA warfen der Türkei unterdessen den Beschuss von US-Soldaten vor und drohten Ankara mit Sanktionen. Nach Angaben eines AFP-Korrespondenten nahm die Türkei ein Industriegebiet am Stadtrand ein.
Die Türkei hatte am Mittwoch nach einem Rückzug von US-Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet ihre lange angedrohte Militäroffensive gegen die YPG in Nordsyrien begonnen. Die Armee bombardierte die Grenzstädte Tal Abjad und Ras al-Ain aus der Luft, zudem rückten türkische Bodentruppen und ihre syrischen Verbündeten auf die beiden Ortschaften vor. Seit Mittwoch eroberten sie demnach insgesamt 23 ehemals von den Kurden kontrollierte Orte.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit der Militäroffensive seines Landes die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien bis 32 Kilometer südlich der Grenze zurückdrängen. (dpa/afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion