Türkei sperrt Zugang zu Online-Netzwerk Instagram

Ohne weitere Angaben hat die Türkei heute morgen den Zugang zu Instagram gesperrt. Zuvor wurde das Online-Netzwerk dafür kritisiert, dass es Tweets im Rahmen des Todes des Hamas-Chefs Haniyeh zensiere.
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Die Türkei blockiert am 2. August 2024 Instagram.Foto: bigtunaonline/iStock
Epoch Times2. August 2024

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Die Türkei hat am Freitagmorgen den Zugang zum Online-Netzwerk Instagram gesperrt. „Instagram.com wurde aufgrund einer Entscheidung vom 2. August 2024 gesperrt“, erklärte die türkische Behörde für Informationstechnologie und Kommunikation (BTK) am Freitag auf ihrer Website, ohne weitere Angaben zu machen.

Zahlreiche Nutzer erklärten im Onlinedienst X, das zum Technologiekonzern Meta gehörige Instagram nicht mehr nutzen zu können, AFP-Journalisten vor Ort bestätigten dies.

Vor der Sperre hatte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Instagram wegen des Umgangs mit Botschaften zur Tötung von Hamas-Chef Ismail Haniyeh kritisiert.

Das Online-Netzwerk verhindere, dass „Menschen Beileidsbotschaften für den Märtyrertod Haniyeh veröffentlichen“, hatte Präsidentensprecher Fahrettin Altun am Mittwoch auf X erklärt. Dies sei ein „sehr eindeutiger und offensichtlicher Zensurversuch“.

Schon häufiger Soziale Medien gesperrt

Instagram ist in der Türkei außerordentlich beliebt: Türkischen Medien zufolge haben im Land 50 Millionen der rund 85 Millionen Einwohner ein Nutzerkonto auf der Plattform.

Der türkische Experte für Digitalrecht Yaman Akdeniz bezeichnete die Instagram-Sperre als „willkürlich“ und erklärte, für sie könne es „niemals eine Erklärung oder Rechtfertigung“ geben“.

Die türkischen Behörden haben in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Online-Netzwerke vorübergehend gesperrt, unter anderem Facebook und Twitter, häufig geschah dies nach Attentaten.

Zwischen April 2017 und Januar 2020 war auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia nicht ohne Weiteres aus der Türkei zugänglich, da in zwei Einträgen stand, es gebe Verbindungen zwischen der Regierung in Ankara und extremistischen Organisationen

Erdogan ruft Tag der Trauer aus

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für heute einen nationalen Tag der Trauer für den getöteten Hamas-Auslandschef ausgerufen.

Damit solle „unsere Unterstützung für die palästinensische Sache und unsere Solidarität mit unseren palästinensischen Brüdern“ bekundet werden, schrieb Erdogan auf der Plattform X. Er hatte den Anschlag bereits zuvor verurteilt und Israel vorgeworfen, damit einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen.

In einem Gespräch mit US-Präsident Biden sagte Erdogan laut staatlicher Agentur Anadolu, Israels Regierung habe bei jedem Schritt bewiesen, dass sie keinen Waffenstillstand im Gazastreifen und keinen Frieden wolle. Israel versuche vielmehr, das Feuer in Gaza auf die gesamte Region auszuweiten. Die Ermordung Hanijas habe den Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen „einen schweren Schlag versetzt“, hieß es.

Haniyeh war nach Angaben der islamistischen Hamas und der iranischen Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch in Teheran getötet worden. Die Hamas machte Israel dafür verantwortlich. Israel hat sich nicht geäußert. (afp/red)



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