Türkei: Mehr als 2100 Menschen wegen Putschversuchs verurteilt
Wegen des versuchten Militärputsches vom 15. Juli 2016 sind in der Türkei bisher mehr als 2100 Menschen verurteilt worden.
Wie Justizminister Abdülhamit Gül am Donnerstag der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu sagte, wurden bisher 171 von 287 Verfahren im Zusammenhang mit dem Umsturzversuch abgeschlossen. Dabei seien 2140 Menschen verurteilt worden, während 1478 Angeklagte freigesprochen worden seien.
Den Angaben zufolge wurden 1500 Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt, 631 weitere erhielten Haftstrafen zwischen 14 Monaten und 20 Jahren. Bei dem versuchten Putsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan waren 250 Menschen getötet und mehr als 2000 verletzt worden, doch wurde der Aufstand binnen Stunden niedergeschlagen. In der Folge leitete die Justiz dutzende Verfahren gegen mutmaßliche Putschisten ein.
Die Regierung macht die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich. Unter dem Ausnahmezustand, der im Juli 2016 verhängt worden war, wurden mehr als 50.000 mutmaßliche Gülen-Anhänger festgenommen und mehr als 140.000 Menschen aus dem Staatsdienst entlassen. Die Opposition wirft der Regierung vor, den Putschversuch als Vorwand zu nutzen, um ihre Kritiker auszuschalten.
Für Unmut sorgte kürzlich auch ein hartes Urteil gegen Kadetten einer Militärakademie. Laut Medienberichten verhängte ein Gericht am 25. Mai lebenslange Haftstrafen gegen 116 Kadetten wegen „Versuchs zum Sturz der Verfassungsordnung“. Viele der jungen Offiziersanwärter gaben jedoch an, nichts von den Putschplänen gewusst zu haben, als sie am Abend des Putschversuchs nach Istanbul abkommandiert worden waren. (afp)
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