Türkei hat mit Truppenabzug aus Afghanistan begonnen
Die Türkei hat mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan begonnen und damit offenbar ihr Vorhaben aufgegeben, bei der Sicherung des Kabuler Flughafens zu helfen. „Die türkische Armee kehrt in unser Heimatland mit dem Stolz zurück, die ihr anvertrauten Aufgaben erfüllt zu haben“, erklärte das Verteidigungsministerium in Ankara am Mittwochabend. Es sei damit begonnen worden, die Soldaten vom Kabuler Flughafen abzuziehen, erklärte das Ministerium.
Zuletzt hatte die Türkei 500 Soldaten in Afghanistan stationiert. Die Türkei hatte sowohl mit den USA als auch mit den in Afghanistan herrschenden Taliban darüber verhandelt, dass sie sich nach dem vollständigen US-Abzug am Schutz des Kabuler Flughafens beteiligen könnte. Dieser ist für kommenden Dienstag geplant. Die schnelle Einnahme Kabuls durch die Taliban hatte die Pläne der Türkei allerdings durcheinander gebracht.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte am Mittwoch zum Abzug der türkischen Soldaten, es sei „wichtig, dass sich Afghanistan stabilisiert“. „Die Türkei wird in Übereinstimmung mit diesem Ziel weiter im engen Dialog mit allen Seiten in Afghanistan bleiben“, betonte er.
Angesichts des bevorstehenden US-Abzugs aus Afghanistan könnte die Luftbrücke der Bundeswehr aus Kabul schon am Freitag aufgehoben werden, wie es am Mittwoch aus Sicherheitskreisen in Berlin hieß. Die zeitliche Koordinierung hängt vor allem von den USA ab, ohne die ein Verbleib der deutschen und anderer Truppen in Kabul nicht möglich ist.
Viele Afghanen, die vor den nun herrschenden radikalislamischen Taliban fliehen wollen, fürchten das Land nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen nicht mehr verlassen zu können. Am Mittwoch warteten am Kabuler Flughafen noch immer tausende Menschen auf eine Mitfluggelegenheit. Nach Angaben des deutschen Afghanistan-Botschafters Markus Potzel haben die Taliban allerdings zugesagt, auch nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen weiter Afghanen aus dem Land ausreisen zu lassen – allerdings nur mit „gültigen Dokumenten“. (afp)
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