Türkei: Explosion bei pro-kurdischer Wahlkampfveranstaltung

Diyarbakir (dpa) - Zwei Tage vor der Wahl in der Türkei sind bei einer Explosion auf einer Massenveranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP mindestens zwei Menschen getötet worden. Mehr als 100 Menschen seien bei der Detonation am…
Titelbild
Eine Verletzte wird in Diyarbakir vom Ort der Explosion gebracht.Foto: Sedat Suna/dpa
Epoch Times5. Juni 2015
Zwei Tage vor der Wahl in der Türkei sind bei einer Explosion auf einer Massenveranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP mindestens zwei Menschen getötet worden.

Mehr als 100 Menschen seien bei der Detonation am Abend in der südosttürkischen Kurden-Metropole Diyarbakir verletzt worden, sagte Agrarminister Mehdi Eker nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. Eker kandidiert bei der Parlamentswahl am Sonntag in Diyarbakir für die islamisch-konservative Regierungspartei AKP. Unklar blieb zunächst, ob es sich um einen Bombenanschlag handelte.

Anadolu meldete zunächst, die Explosion sei auf einen Defekt in einem Trafo am Rande der von Zehntausenden Menschen besuchten Veranstaltung zurückzuführen. Energieminister Taner Yildiz schloss einen solchen Trafo-Defekt nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA allerdings aus. Teilnehmer sprachen von einem Bombenanschlag. „Ich habe zwei Explosionen innerhalb von rund fünf Minuten gehört“, sagte ein 58-Jähriger namens Burhan Kabak. „Ich habe viele verletzte Menschen auf dem Boden gesehen. Da war so viel Blut.“

Der Ko-Vorsitzende der HDP, Selahattin Demirtas, rief die Anhänger der Partei zur Ruhe auf. „Wir werden dieser Provokation nicht nachgeben“, sagte er nach der Explosion in Diyarbakir.

Ein dpa-Reporter in Diyarbakir sagte, nach der Explosion hätten HDP-Anhänger Steine auf Polizisten geworfen. Die Polizei habe Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. HDP-Anhänger hätten Präsident Recep Tayyip Erdogan in Sprechchören als „Mörder“ bezeichnet.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion