Türkei droht nach Attentat: „Sie werden es bereuen“
Wenige Tage nach einem Anschlag der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Hauptstadt Ankara hat die türkische Luftwaffe erneut Ziele im Nordirak angegriffen. Es seien unter anderem die Kandil-Berge bombardiert worden, wo die PKK ihr Hauptquartier hat, teilte das Verteidigungsministerium in Ankara mit.
Mehr als 20 Ziele seien zerstört worden, darunter Verstecke und Waffenlager. Zudem seien zahlreiche PKK-Kämpfer außer Gefecht gesetzt worden – das bedeutet in der Regel, dass sie getötet wurden. Die Bombardierungen seien unter anderem eine Reaktion auf das Attentat von Sonntag, man berufe sich auf das Recht zur Selbstverteidigung, hieß es weiter.
Am Sonntag waren bei einem Selbstmordattentat vor dem Innenministerium in Ankara zwei Polizisten verletzt worden. Ein weiterer Angreifer wurde bei einem Schusswechsel getötet. Die PKK bekannte sich zu dem Anschlag, auch die türkischen Behörden identifizierten die Attentäter später als PKK-Mitglieder.
Fidan sagte nun, die Angreifer seien in Syrien ausgebildet worden und von dort aus illegal in die Türkei gelangt. „Die Reaktion unserer Streitkräfte auf diesen Terroranschlag wird äußerst klar sein“, sagte Fidan. „Sie werden es erneut bereuen, eine solche Tat begangen zu haben.“
Nicht der erste Militäreinsatz
Die Türkei hat bereits mehrmals Militäreinsätze gegen die PKK im Irak und gegen die Kurdenmiliz YPG in Syrien geführt. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hatte in der Vergangenheit bei ähnlichen Einsätzen bezweifelt, dass diese mit dem Völkerrecht vereinbar sind.
Ankara sieht die YPG als Ableger der PKK in Syrien und listet beide als Terrororganisationen auf. Die USA und Europa wiederum sehen nur die PKK als Terrororganisation an – die Kurdenmiliz YPG dagegen ist in Syrien Partner der USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS.
In der Türkei hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge gegeben. Im November 2022 explodierte auf der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal eine Bombe. Dabei wurden sechs Menschen getötet. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte die Attentäterin Verbindungen zur syrischen Kurdenmiliz YPG. Diese bestritt, hinter dem Anschlag zu stecken. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion