Tucker Carlson in Budapest: Amerika sabotiert die Energieversorgung Deutschlands

Der frühere amerikanische TV-Moderator Tucker Carlson war letzte Woche in Budapest. Er traf sich auch für ein Interview mit Ministerpräsident Orbán.
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Tucker Carlson.Foto: Janos Kummer/Getty Images
Von 30. August 2023

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Tucker Carlson nahm kürzlich als Gastredner an einem Festival in Budapest teil. Bei dieser Gelegenheit traf er sich auch zu einem Interview mit Ministerpräsident Orbán. Das Video wurde am Dienstag um Mitternacht mitteleuropäischer Zeit auf der Tucker-Carlson-Website online gestellt. Bis acht Uhr morgens wurde es von fast 25 Millionen Menschen angeschaut.

Sowohl in seiner Rede als auch in dem Interview sprach Carlson eine Reihe zentraler Themen an: unter anderem die Probleme mit den Vereinigten Staaten unter Biden, die Möglichkeit, dass die NATO zerbricht, und dass Russland den Krieg gewinnen werde, wenn nicht bald Frieden erreicht wird.

Carlson sagte Ungarns Publikum zudem unverblümt, dass Amerika die Energieversorgung Deutschlands sabotiere. Ihm zufolge habe niemand bestritten, dass die Biden-Administration die Nord-Stream-Pipeline gesprengt habe. Diesbezüglich könnten „die Deutschen einfach nicht für sich selbst einstehen“. Amerika habe Deutschland, seinen wichtigsten Verbündeten, im Grunde angegriffen, so Carlson. Und fügte hinzu, dass – wenn die Deutschen eines Tages aufwachen – die Konsequenzen sicherlich zu spüren sein werden.

Orbán: Der Schlüssel zur Lösung des Krieges liegt in den Händen der USA

In dem halbstündigen Video spricht er mit Orbán über Krieg und Frieden, über die Gefahren, die jetzt in diesen turbulenten historischen Zeiten drohen, und darüber, wie wir alle einen Ausweg finden können. Hier ein paar Punkte aus ihrem Gespräch.

Carlson begann mit einer kritischen Frage: „Die Menschen in Amerika denken, dass die Ukraine den Krieg mit Russland gewinnt.“ Wie sehe der ungarische Ministerpräsident das?

Diese Aussage sei nicht nur ein Missverständnis, sie sei eine Lüge, meint Orbán. Gleichzeitig betonte er, dass auch er tiefes Mitgefühl mit der Ukraine habe. Allerdings halte er einen Sieg der Ukraine für unmöglich. Deshalb sei es so schmerzlich, dass sich der Krieg hinziehe und jeden Tag Menschen sterben müssten.

Doch warum sollte ein ukrainischer Sieg unmöglich sein, hakte Carlson nach. Orbán: Letztlich werde es auf die Zahl der Soldaten auf dem Schlachtfeld ankommen, die einen Sieg der Ukraine unmöglich mache. „Die Russen sind in dieser Hinsicht viel stärker, sie sind viel, viel zahlreicher als die Ukrainer.“ Deshalb sei die derzeitige Strategie des Westens eine „schlecht zusammengestellte Strategie“, mit der man Russland nicht besiegen könne.

Die USA hätten jedoch die Möglichkeit, sofort Frieden zu schließen. Die Lösung sei eine Selbstverständlichkeit:

Donald Trump ist der Mann, der den Frieden bringen und nicht nur die Situation in der Ukraine, sondern auch das Überleben der Menschheit sichern kann“, meint Orbán.

„Trump hat die beste Außenpolitik seit Jahrzehnten betrieben. Er hat keinen weiteren Krieg angezettelt. Er behandelte Nordkorea und Russland, sogar China, gut und verfolgte eine Politik, die die beste für den Nahen Osten war“, betonte Orbán und nannte Trump einen wahren Freund der Ungarn.

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„Die NATO will Russland in die Knie zwingen“

In Bezug auf die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine erinnerte Tucker Carlson an die sicherheitspolitische Konfrontation in München vor dem Ausbruch des Krieges. Damals sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf einer Pressekonferenz zu Selenskyj, dass die USA einen Beitritt der Ukraine zum NATO-Block wünschten.

Nach Ansicht von Orbán waren die Chancen dafür in den Jahren 2007/08 größer, weil Russland schwächer war. Das Thema sei jedoch verschoben wurden und Moskau sei inzwischen mächtiger, sodass diese Möglichkeit nicht mehr bestehe.

„Wir können es uns nicht leisten, die lange Grenze zwischen Russland und der Ukraine in eine NATO-Grenze zu verwandeln. Das würde einen sofortigen Krieg bedeuten, eine Gefahr für uns alle, auch für Washington“, entgegnete Orbán. Mit Russland selbst sei eine neue Sicherheitsarchitektur zu vereinbaren, die der Ukraine Sicherheit und Souveränität, nicht aber die NATO-Mitgliedschaft gewähren würde.

Orbán betonte, dass die NATO derzeit viel stärker sei als die Russen. Gleichzeitig bedrohe Russland nicht die Sicherheit der NATO-Länder. Allerdings sei es Teil der Strategie einiger NATO-Führer und der Führer einiger Mitgliedstaaten wie des US-Präsidenten, Russland zu zerschlagen.

„Sie wollten dies erreichen, indem sie ukrainische Soldaten kämpfen ließen, wobei einige NATO-Mitgliedstaaten diesen Kampf mit Geld und militärischer Ausrüstung finanzierten.“ Diese Strategie funktioniere aber nicht. Das sei jetzt nach 18 Monaten für alle eindeutig, meint Orbán.

Genauso riskant wäre es auch, Putin selbst zu stürzen. Orbán erinnerte an das Phänomen, dass eine schwache Führung Russlands dem Westen bereits am Ende der Regierungszeit von Boris Jelzin große Kopfschmerzen bereitet hatte. Sollte Putin gestürzt werden, wäre Anarchie in einem Land mit einem Atomwaffenarsenal zu befürchten. Ungarns Regierungschef meint, die Russen sähen das und würden Putin sicher nicht ersetzen. „Ein Eingreifen der USA wäre ein fataler Fehler“, so sein Fazit.

Tucker Carlson: „Die ungarische Politik ist nicht verrückt“

Auf Einladung von Balázs Orbán kam es Ende August neben dem Interview auch zu einer öffentlichen Diskussion mit Tucker Carlson. Balázs Orbán ist Vorsitzender des Kuratoriums des Mathias-Corvinus-Kollegs (MCC) und politischer Direktor des Büros des ungarischen Ministerpräsidenten.

Carlson zeigte sich sehr neugierig auf das Land von Viktor Orbán. Ungarn, als Grenzland von der Ukraine, kann seiner Meinung nach ein erfrischend originelles Beispiel sein.

Orbán machte Vorschläge, woran dies liegen könnte. Ungarn sei ein konservatives Land mit historischen und christlichen Wurzeln, in dem es noch ein Gefühl der nationalen Zugehörigkeit gebe und in dem man weiß, was es heißt, unter der Unterdrückung des Kommunismus zu leiden. Diese Unterdrückung wollen hier auch die meisten nie wieder erleben.

Die ungarische Politik sei nicht „verrückt“, wie ihre Angreifer glauben, so Carlson. Sein Fazit: „Ungarn will einfach in Ruhe gelassen werden und seinen eigenen Weg gehen. Ungarn ist ein gutes Beispiel dafür, wie man eine normale Gesellschaft führen kann, ohne viel Lärm, ohne Gewalt und ohne das zu zerstören, was wir haben.“



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