Tschechien fordert in Streit um Kohletagebau millionenschwere Entschädigung von Polen
Tschechien fordert im Streit um einen grenznahen Braunkohletagebau 50 Millionen Euro Entschädigung von Polen. Die polnische Regierung sei jedoch nur zur Zahlung von 40 Millionen Euro bereit, sagte die tschechische Umweltministerin Anna Hubackova am Samstag der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Tschechien fordert die Schließung des polnischen Tagebaus Turow aus Umweltschutzgründen.
Zudem klagen tschechische Bewohner der Grenzregion über die Belastung durch Staub und Lärm und einen Rückgang des Grundwassers. Die polnische Regierung hatte 2020 trotz des Protests die Genehmigung für Turow um weitere sechs Jahre verlängert.
Im Mai hatte der Europäische Gerichtshof die sofortige Schließung des Tagebaus angeordnet. Im September wurde Polen zu Zahlungen in Höhe von einer halben Million Euro pro Tag verurteilt, weil es den Braunkohleabbau dennoch nicht stoppte.
Hubackowa hatte sich am Dienstag mit ihrer polnischen Kollegin Anna Moskwa getroffen, um einen Ausweg aus der verfahrenen Lage zu finden. Die tschechische Regierung werde am Mittwoch über die jüngsten polnischen Vorschläge diskutieren, sagte Hubackowa. (afp/dl)
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