Trumps Kabinett: Außenministerium hart umkämpft
Donald Trump macht seine Kabinettsbildung spannend wie einen Krimi. Nach einem Treffen mit dem möglichen Außenministerkandidaten David Petraeus am Montag in New York twitterte der gewählte US-Präsident, er sei „sehr beeindruckt“.
Auch der hochdekorierte Vier-Sterne-General war Medienberichten zufolge begeistert von dem „sehr guten Gespräch“. Trump „hat uns mehr oder weniger um die Welt geführt“ und ein „umfassendes Verständnis“ für die verschiedenen Herausforderungen und Möglichkeiten gezeigt.
Trotzdem wollte Trump am Dienstag zwei weitere Männer treffen, die ebenfalls für die Position des Chefdiplomaten gehandelt werden: den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, den er bereits gesprochen hat, und den Senator von Tennessee und Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Kongress, Bob Corker.
Petraeus gilt derzeit als Favorit für das Außenamt, hat aber Schwachpunkte. Er trat 2012 wegen einer außerehelichen Affäre mit seiner Biografin Paula Broadwell und Geheimnisverrats als CIA-Direktor zurück. Grundsätzlich käme Petraeus auch für die Position des Verteidigungsministers in Frage, hier gilt aber General James Mattis als Favorit.
Auch Romney ist nicht unumstritten. Der Ex-Gouverneur von Massachusetts hatte Trump im Wahlkampf mehrfach hart kritisiert. Seine Kandidatur für die Spitze des Außenministeriums wird von Trump-Loyalisten deswegen entschieden bekämpft. Sie setzen sich für Rudy Giuliani ein, den Ex-Bürgermeister New Yorks. Erst am Sonntag hatte Trumps enge Beraterin Kellyanne Conway im Sender ABC vor Romney als Außenminister gewarnt.
Einen klaren Favoriten gibt es Medienberichten zufolge bereits für das Gesundheitsressort. Für den Posten sei der republikanische Abgeordnete Tom Price vorgesehen, ein scharfen Gegner der Gesundheitsreform des scheidenden Präsidenten Barack Obama, schrieben die „New York Times“ und andere Medien am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Trumps Übergangsteam. Der 62-jährige Arzt aus Atlanta (Bundesstaat Georgia) mache sich bereits seit Jahren für eine Abschaffung der als „Obamacare“ bekannten Reform stark.
Nach Ansicht von Price, der als orthopädischer Chirurg tätig ist, hindere die Gesundheitsreform von 2010 Ärzte und Patienten, medizinische Entscheidungen zu treffen. Trump hatte zuletzt erklärt, er wolle die im Wahlkampf scharf kritisierte Reform doch nicht ganz abschaffen. Einige Teile davon werde er übernehmen, sagte er im „Wall Street Journal“. Als Kandidat hatte er „Obamacare“ als „Katastrophe“ bezeichnet und angekündigt, sie „als erstes“ rückgängig zu machen.
„Obamacare“ macht eine Krankenversicherung für alle zur Pflicht. Wer sie sich nicht leisten kann, erhält Zuschüsse. Nach Angaben der Obama-Regierung hat die Reform mit allen ihren Facetten insgesamt zusätzlich 20 Millionen Menschen eine Krankenversicherung gebracht. (dpa)
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