Trump: Zwischenwahl ist kein „Triumph“ aber „sehr großer Sieg“
Ex-US-Präsident Donald Trump hat in einem jüngsten Interview mit „Fox News Digital“ den Vorschlag zurückgewiesen, den Tag seiner „großen Ankündigung“ zu verschieben. „Wir hatten einen enormen Erfolg“, sagte Trump. „Warum sollte sich etwas ändern?“ Auf seiner Social-Media-Plattform schrieb er, die Wahl sei zwar kein „Triumph“ gewesen, aber ein dennoch ein „voller Erfolg“.
„Obwohl die gestrige Wahl in gewisser Hinsicht etwas enttäuschend war, war sie aus meiner persönlichen Sicht ein sehr großer Sieg – 219 Siege und 16 Niederlagen in der Gesamtwahl – wer hat jemals besser abgeschnitten?“, so Trump.
Am Donnerstagmorgen fügte Trump zwei weitere Beiträge hinzu, in denen er die Medien der „Fake News“ bezichtigte.
„Unglaublich, wie unehrlich die Fake-News-Medien sind“, schrieb Trump. „Die gescheiterte ‚New York Times‘ ist verrückt geworden. So viele der Leute, die ich unterstützt habe, haben am Dienstagabend gewonnen. Niemand war auch nur nahe dran [zu verlieren], und sie erfinden buchstäblich eine Geschichte. Statt die Fakten zu schreiben, zitieren sie nur Feinde und Verlierer.“
Miller und McEnany mahnten zur Zurückhaltung
Trumps Berater Jason Miller und die ehemalige Pressesprecherin des Weißen Hauses Kayleigh McEnany sprachen sich am Mittwoch gegenüber den Medien dafür aus, dass Trump die geplante Ankündigung für die kommenden Präsidentschaftswahlen verschieben sollte. McEnany bat, alle Favoriten für die Kandidatur 2024 um Zurückhaltung, bis die Stichwahl im Senat von Georgia im nächsten Monat beendet ist.
„Ich weiß, dass die Versuchung groß ist, über 2024 zu sprechen“, sagte McEnany, die mittlerweile bei „Fox News“ arbeitet, während einer Sendung. „Die Zwischenwahlen 2022 sind noch nicht vorbei. (…) Die ganze Energie der Republikaner muss darauf verwendet werden, die Biden-Agenda zum Stillstand zu bringen.“ Dabei sei die Georgia-Wahl entscheidend.
Laut einer Reihe von Prognosen am Mittwochmorgen wird das Rennen in Georgia zwischen dem Demokraten Senator Raphael Warnock und Herschel Walker voraussichtlich in einer Stichwahl am 6. Dezember münden. Zwei weitere Senatoren-Rennen wurden noch nicht ausgezählt.
In Nevada liegt der republikanische Kandidat Adam Laxalt derzeit vor Senatorin Catherine Cortez Masto. In Arizona ist es genau umgekehrt. Dort liegt der Republikaner Blake Masters hinter Senator Mark Kelly zurück. Sollten sowohl Laxalt als auch Masters verlieren, bekommen die Demokraten die Mehrheit im Senat. Damit würde auch die Stichwahl am 6. Januar an Bedeutung verlieren.
McEnany will, dass DeSantis bei der Georgia-Wahl unterstützt
McEnany schlug zudem Florida Gouverneur DeSantis vor, Walker in Georgia bei seinem Wahlkampf zu unterstützen, als sie in der „Fox News“-Sendung gefragt wurde, ob Trump oder DeSantis in den Staat reisen sollte.
„Ich denke, wir müssen strategisch vorgehen“, so die Ex-Pressesprecherin des Weißen Hauses. „Ich denke, dass Gouverneur DeSantis in Anbetracht der Ereignisse der letzten Nacht in diesem Staat willkommen sein sollte. Man muss sich die Realitäten vor Ort ansehen.“
Gerüchte über mögliche Rivalität zwischen Trump und DeSantis
Die Tatsache, dass DeSantis als einziger unter den Republikanern einen Sieg mit einem großen Vorsprung erreichen konnte, mehrt die Spekulationen über eine gewisse Rivalität zwischen Trump und DeSantis. Das Abschneiden der von Trump geförderten republikanischen Kandidaten gilt als Barometer für seinen Rückhalt in der eigenen Partei und auch unter den Wählern der Partei und scheint nach dem jüngsten Abschneiden angekratzt.
Bereits im Vorfeld wurde Trumps fehlende Teilnahme an der Wahlkampfveranstaltung von DeSantis von Kritikern als mögliche Spannungen zwischen den beiden gedeutet. Kurz vor den Zwischenwahlen witzelte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung über DeSantis und nannte ihn „Ron DeSanctimonious“. DeSantis äußerte bislang keine Kritik am Ex-Präsidenten.
Das einzige Mal, dass Trump und DeSantis – zumindest indirekt – aneinandergerieten, war im vergangenen Monat, als Floridas Gouverneur den Senatskandidaten John O’Dea in Colorado unterstützte. O’Dea hatte angekündigt, im Wahlkampf 2024 „aktiv gegen Trump anzutreten“. Die Unterstützung von DeSantis für O’Dea sei ein „großer Fehler“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social dazu.
O’Dea unterlag bei den Zwischenwahlen dem amtierenden demokratischen Senator Michael Bennet mit etwa 12 Prozentpunkten.
Trump rief Wähler auf, DeSantis zu unterstützen
Tatsache ist, dass Trump seine Wähler aufrief, DeSantis bei den Gouverneurswahlen zu wählen. Auch bestätigte er auf Anfrage offiziell, dass er selbst DeSantis gewählt habe. DeSantis selbst hielt sich bislang mit Andeutungen für eine Präsidentschaftskandidatur zurück.
Nach DeSantis‘ großen Wahlsieg sprach Maxim Lott erstmals von einer Verschiebung der Favoriten für das Präsidentschaftsamt. Der Mitbegründer der Website „Election Betting Odds“ (Wettquoten für die Wahl) schrieb auf Twitter: „Unglaubliche Verschiebung der Quoten für die Präsidentschaftswahl 2024! @RonDeSantisFL hat Trump zum ersten Mal überholt.“
Demnach zeigten die von „Election Betting Odds“ genutzten Websites DeSantis mit einem deutlichen Vorsprung vor Trump. Der Gouverneur von Florida lag bei 27,3 Prozent, Trump dagegen bei 18,4 Prozent. DeSantis habe gerade einen Swing State mit einem verrückten Vorsprung von 20 Prozent gewonnen, sagte Lott. Im Vergleich dazu gewann DeSantis sein Rennen 2018 mit nur 0,4 Prozent.
Fox-Sender heizt Debatte an
Während sich die Republikaner mit Kommentaren bislang zurückhalten, bezog der konservative US-Sender „Fox-News“ jetzt mit einem Kommentar Stellung. „Ron DeSantis ist der neue Anführer der republikanischen Partei“, kommentierte Kolumnistin Liz Peek. „Die Republikaner sind bereit, ohne Donald Trump weiterzuziehen.“ Der 76-Jährige sei der größte „Verlierer“ der Wahl.
Trump sieht Kandidatur von DeSantis als Fehler
Trump sagte hingegen in einem Interview mit „Fox News“ am Montag, DeSantis „könnte sich selbst schwer schaden“, wenn er 2024 für das Weiße Haus kandidieren würde.
„Ich weiß nicht, ob er kandidiert. Ich denke, wenn er kandidiert, könnte er sich selbst sehr schaden“, sagte Trump. Er würde einen Fehler machen. „Ich glaube, die Basis würde es nicht mögen. Ich glaube nicht, dass es gut für die Partei wäre.“ Aber wenn er kandidiere, dann kandidiere er eben, so Trump.
In einem Interview mit „New The Nation“ sagte Trump, er habe DeSantis zur Kandidatur verholfen. Und weiter: „Ron ist ein Mensch, zu dem ich immer ein gutes Verhältnis hatte, aber als ich ihn unterstützte, war er weg.“
(Mit Material englischer Epoch Times)
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