Trump: Zölle für Waren aus Kanada, Mexiko und China sind nicht zu stoppen

Die USA erheben Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Mexiko und Kanada und 10 Prozent auf China, um die illegale Einfuhr der Droge Fentanyl zu stoppen, die in den letzten fünf Jahren mehr Amerikaner getötet haben soll als alle Kriege in den vergangenen 100 Jahren zusammen.
Trump will die USA mit Zöllen reich und stark machen. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in Washington.Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Von 1. Februar 2025

Die Trump-Regierung erhebt ab dem 1. Februar Zölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China, da diese Länder die Einfuhr von illegalem Fentanyl in die USA nicht verhindern, wie das Weiße Haus am 31. Januar bekannt gab.

Die Zölle für Mexiko und Kanada werden 25 Prozent betragen, und für China werden Zölle in Höhe von 10 Prozent erhoben. Dieser Schritt ist die Umsetzung eines Versprechens, das Trump im November 2024 gab.

US-Präsident Donald Trump sagte, dass diese Zölle zusätzlich zu den bestehenden Abgaben erhoben werden. Er wies jedoch darauf hin, dass die Zölle auf kanadische Ölimporte „wahrscheinlich“ bei 10 Prozent statt bei 25 Prozent liegen werden.

Der US-Präsident fügte hinzu, dass China, Kanada oder Mexiko nichts tun können, um das Inkrafttreten der Zölle am Samstag zu verhindern.

„Nein, im Moment nicht“, sagte er Reportern im Oval Office und wies darauf hin, dass die Zölle keine Verhandlungstaktik seien.

Eine Beamtin des US-Zoll- und Grenzschutzes durchsucht ein Auto auf Schmuggelware in San Ysidro, Kalifornien, auch auf die Droge Fentanyl, die als ein starkes Schmerzmittel von der US-amerikanischen Food and Drug Administration für eine Reihe von Erkrankungen zugelassen wurde. Foto: Sandy Huffaker/AFP über Getty Images

Trump: „Wir wollen kein Zugeständnis“

Trump wies darauf hin, dass die USA mit allen drei Ländern erhebliche Handelsdefizite aufweisen. Sie würden große Mengen Fentanyl in die USA schicken, das jedes Jahr für den Tod vieler Amerikaner verantwortlich sei.

„Wir wollen kein Zugeständnis. Wir werden einfach abwarten, was passiert“, sagte er.

Trump sagte, dass China Fentanyl herstellt und es über verschiedene Orte, hauptsächlich Mexiko, aber auch in erheblichem Umfang über Kanada in die Vereinigten Staaten einführt.

Der US-Präsident kündigte außerdem an, dass in den kommenden Wochen umfassende Zölle auf Halbleiter, Pharmazeutika, Medizin, Stahl, Aluminium und Kupfer sowie auf Waren aus der Europäischen Union erhoben werden.

Kanada und Mexiko kündigen Vergeltungsmaßnahmen an

Kanada und Mexiko haben Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, sollte Trump die Zölle tatsächlich einführen.

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte am Freitag, dass Mexiko bereits vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus mit seinem Team im Dialog stand, betonte jedoch, dass Mexiko „Plan A, Plan B und Plan C für die Entscheidungen der US-Regierung“ habe.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte zuvor, dass sein Land zu Vergeltungsmaßnahmen bereit sei, falls Trump die Einführung von Zöllen vorantreiben würde.

„Wir sind bereit für eine Reaktion, eine zielgerichtete, energische, aber angemessene und sofortige Reaktion“, sagte Trudeau in Toronto vor einer Sitzung des Rates für die Beziehungen zwischen Kanada und den USA am 31. Januar.

Als Reaktion darauf sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karlone Leavitt: „Ich denke, Justin Trudeau wäre gut beraten, direkt mit Präsident Trump zu sprechen, bevor er solch abwegige Kommentare an die Medien weitergibt.“

„Niemand – auf beiden Seiten der Grenze – will amerikanische Zölle auf kanadische Waren sehen“, schrieb Trudeau auf der Social-Media-Plattform X. „Ich habe mich heute mit unserem Kanada-USA-Rat getroffen. Wir arbeiten hart daran, diese Zölle zu verhindern, aber wenn die Vereinigten Staaten weitermachen, ist Kanada bereit, mit einer energischen und sofortigen Reaktion zu reagieren.“

Auch die Demokraten haben auf Trumps Ankündigung zu neuen Zöllen reagiert.

„Das Weiße Haus von Donald Trump hat gerade bestätigt, dass er bereit ist, seine ,Inflationsbombe‘ zu zünden und die Preise mit einer neuen nationalen Steuer in Höhe von 100 Milliarden Dollar in die Höhe zu treiben“, sagte Alex Floyd, Direktor vom Demokratischen Nationalkomitee (DNC) in einer Erklärung.

„Trumps äußerst unpopuläre und unbezahlbare Wirtschaftsagenda wird den Verbrauchern schaden und die Unternehmen in den Ruin treiben.“

Fentanyl-Krise

Einige Verbündete von Trump haben die Nachricht jedoch begrüßt.

Laut Robert Marbut, ehemaliger Obdachlosenbeauftragter der ersten Trump-Regierung, hat Fentanyl in den vergangenen fünf Jahren mehr Amerikaner getötet als alle Kriege in den vergangenen 100 Jahren zusammen.

In der neuen Dokumentation „Fentanyl: Death Incorporated“ gibt Marbut einen detaillierten Einblick in die Krise.

„Fentanyl ist eine existenzielle Bedrohung für die Vereinigten Staaten, wie wir sie noch nie erlebt haben“, sagte er der Epoch Times.

„Das ist etwas anderes als Kokain oder Crack, und wenn es einen Zolltarif braucht, um die Aufmerksamkeit Kanadas und Mexikos auf sich zu ziehen, damit sie das Richtige tun, dann ist es das, was wir tun müssen.“

Marbut kritisierte die liberale Drogenpolitik Kanadas und die instabilen Regionen Mexikos, in denen Kartelle den Drogenhandel kontrollieren.

Er sagte, wenn die US-Regierung Fentanyl bekämpfen wolle, müsse sie Drogen im Inland wieder kriminalisieren, China davon abhalten, Vorläuferstoffe zu versenden, die Biker-Gangs in Kanada unter Kontrolle bringen und Mexiko zwingen, die Drogenkartellen zu zügeln.

„Fentanyl ist hundertmal stärker als Morphium“, sagte er. „Fentanylstaub tötet Kinder, Fentanylstaub tötet Erwachsene. Schon drei Salzkörnchen würden jeden töten.“

Polizeibeamte in Portland stehen während eines Notfalleinsatzes von Rettungssanitätern bei einem Patienten nach der Verabreichung einer Überdosis Fentanyl in Form von Naloxon Nasenspray am 25. Januar 2024. Foto: Patrick T. Fallon/AFP über Getty Images

Fentanyl-Überdosis die häufigste Todesursache

Laut der US-amerikanischen Drogenvollzugsbehörde (Drug Enforcement Administration) ist eine Fentanyl-Überdosis die häufigste Todesursache bei Amerikanern im Alter von 18 bis 45 Jahren.

Stephen Miller, stellvertretender Stabschef des Weißen Hauses, sagte, dass Fentanyl zu einer „Massenvernichtungswaffe“ geworden sei, die mehr Amerikaner töte als alle Kriege zusammen.

Er erklärte gegenüber Reportern, dass „ein ausgeklügeltes Netzwerk krimineller Kartelle“ Fentanyl in den USA schmuggle, wobei die Ausgangsstoffe aus dem Ausland stammten. Diese Kartelle übten eine regierungsähnliche Kontrolle über große Teile des mexikanischen Territoriums aus und stellten eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar, sagte er.

Etwa 80 Prozent der Exporte Kanadas und Mexikos gehen in die USA.

Die erste Trump-Regierung verhängte Zölle auf chinesische Waren im Wert von mehr als 300 Milliarden US-Dollar, um auf eine Reihe unfairer Handelspraktiken, darunter Diebstahl geistigen Eigentums, zu reagieren.

Die Biden-Regierung hat alle Zölle beibehalten und die Zölle auf Waren im Wert von 18 Milliarden US-Dollar erhöht, darunter Elektrofahrzeuge, Solarmodule, medizinische Geräte, Lithium-Ionen-Batterien, Stahl und Aluminium.

Beide Regierungen haben Zölle eingeführt, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für einheimische Hersteller zu schaffen, da China mit seinen Waren aus einer Überproduktion zu Billigpreisen den US-Markt zu überfluten versucht.

Die Märkte reagierten am Freitag, 31. Januar, auf die Nachricht zu neuen Zöllen mit einem Rückgang des Dow Jones Industrial Average um mehr als 300 Punkte.

Die Artikel erschienen im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Says Nothing Canada, Mexico, China Can Do to Stop Tariffs Starting on Feb. 1“. (deutsche Bearbeitung er)

 



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