Trump wieder auf Top-500-Milliardärsliste: Rasanter Ansturm auf Aktien von Truth Social
Am 26. März 2024 meldete „Bloomberg“, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump offiziell in die Liste der Top-500-Milliardäre der Welt aufgenommen wurde. Sein Vermögen wurde auf 6,5 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) geschätzt.
Der Eintrag erfolgte, nachdem sein Anteil an der Social-Media-Plattform Truth Social mit fast 3,9 Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) bewertet wurde. Die Aktien der Trump Media & Technology Group (TMTG) werden unter dem Kürzel DJT im Nasdaq Composite Index gehandelt.
Die Aktien, die erstmals am 26. März 2024 am Börsenparkett zu haben waren, sind begehrt. Binnen der ersten Minuten am ersten Handelstag stieg der Preis um bis zu 52 Prozent, es wurden Millionen Aktien gehandelt. Die Aktivität war so groß, dass die Aktie aufgrund der Volatilität kurzzeitig ausgesetzt werden musste. Gegen Ende des Börsentages sackten die Aktien etwas ab.
Derzeit liegt die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf undilutierter Basis [1] bei fast 7 Milliarden Dollar (6,3 Milliarden Euro). Die Mehrheitsbeteiligung von Trump an dem Unternehmen wird mit etwa 5,5 Milliarden Dollar (4,95 Milliarden Euro) bewertet.
Mit dem aktuellen Börsengang findet sich Trump im „Bloomberg Billionaires Index“ auf Platz 422 wieder. Er liegt damit vor dem Hongkonger Milliardär Geoffrey Kwok und hinter dem russischen Milliardär Alexei Kusmitschow.
Zum Vergleich: Elon Musk liegt mit 241,6 Milliarden Dollar weit vor Trump. In der „Forbes“-Liste der reichsten Menschen der Welt (Stand Januar) folgen nach dem Tesla-Chef Bernard Arnault (Luxusmarken, Frankreich, 195,9 Milliarden Dollar); Jeff Bezos (Amazon, 173,6 Milliarden), Larry Ellison (Oracle, 132,3 Milliarden), Mark Zuckerberg (Facebook, 126,5 Milliarden) und Warren Buffett (121,6 Milliarden).
„Bloomberg“: Derzeit die „teuerste US-Aktie“
Einige fragen sich bereits, ob der Börsenboom ein Zeichen dafür ist, dass sich ein neuer Mediengigant herausbildet. „Könnte Trump Media das nächste große Medienunternehmen werden oder ist dies nur ein kurzfristiger Anstieg?“, fragt „The Kobeissi Letter“, ein beliebter Finanznewsletter auf X.
Unter Berufung auf Daten des Finanzanalyseunternehmens S3 Partners berichtete „Bloomberg“, dass TMTG mit einem Leerverkaufsvolumen von mehr als 100 Millionen Dollar (derzeit rund 90 Millionen Euro) aktuell die teuerste US-Aktie ist. Die enormen Gewinne der Aktie kosteten die Leerverkäufer auf dem Papier rund 61 Millionen Dollar (45,9 Millionen Euro).
Das Leerverkaufsinteresse, also Wetten darauf, dass der Aktienkurs eher fällt als steigt, lag bei rund 11 Prozent der ausstehenden Aktien. Im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Leerverkaufsanteil bei börsennotierten Unternehmen bei etwa 3 Prozent.
Trumps Vermögen
Die außergewöhnliche Leistung bei dem Börsendebüt hat das Vermögen des voraussichtlichen republikanischen Kandidaten wahrscheinlich noch gesteigert. Trumps Vermögen ist weit gestreut, von Immobilien bis zu liquiden und illiquiden Anlagen.
Eine „Reuters“-Analyse von Gerichtsakten und Finanzberichten der Bundesbehörden ergab, dass Donald Trump im Jahr 2022 mindestens 537 Millionen Dollar an Einkünften aus Hotels und Golfplätzen einnahm. Dazu kommen 61,1 Millionen Dollar aus seiner Beteiligung an Gebäuden, 30,4 Millionen Dollar an Lizenzgebühren und 26,5 Millionen Dollar an Verwaltungsgebühren.
Trumps Immobilien wurden auf 4,3 Milliarden Dollar geschätzt, so das Blatt unter Berufung auf einen Finanzbericht vom Juni 2021. Die gesamten Darlehen und Verbindlichkeiten aus den Immobilien beliefen sich auf 439,2 Millionen Dollar.
Millionenschwere Kaution
Der Anstieg des Nettovermögens von Donald Trump kommt zu einem Zeitpunkt, als Trump eine millionenschwere Kaution in einem New Yorker Zivilverfahren erfüllen muss. In diese wird ihm vorgeworfen, den Wert seines Vermögens aufgebläht zu haben.
Ein Gericht entschied später, dass er die Zahlung von 464 Millionen Dollar vermeiden kann, wenn er innerhalb von 10 Tagen 175 Millionen Dollar aufbringt, was er nach eigenen Angaben „sehr schnell“ tun werde. Sobald er die Zahlung geleistet hat, kann der Staat New York sein Vermögen nicht mehr beschlagnahmen, da der ehemalige Präsident gegen das Urteil Berufung einlegt.
Auch wenn Präsident Trump durch TMTG einen Milliardengewinn erzielt, wird er die Aktien nicht sofort in bar auszahlen können. Gemäß den Bedingungen des Geschäfts unterliegt er einer Sperrfrist von sechs Monaten, während der er seine Anteile nicht verkaufen darf.
TMTG ist Betreiber der Social-Media-Plattform Truth Social. Ziel ist, den Angriff von Big Tech auf die Redefreiheit zu beenden. TMTG ging an die Börse, nachdem die Fusion mit dem Unternehmen Digital World Acquisition Corp. (DWAC) abgeschlossen war. Diese wurde 2021 angekündigt.
Der neue Vorstand, dem möglicherweise auch sein Sohn und einige Regierungsmitglieder angehören, könnte jedoch beschließen, dass Donald Trump seine Aktien veräußern darf. In einem Antrag bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) wurde darauf hingewiesen, dass Trump seinen Anteil an dem Unternehmen in Abhängigkeit von seiner Kandidatur für das Weiße Haus nutzen und verkaufen könnte.
Devin Nunes, CEO von TMTG, erklärte anlässlich der Fusion: „Als börsennotiertes Unternehmen werden wir mit großer Hingabe unsere Vision verfolgen, eine Bewegung aufzubauen, die das Internet von den Big-Tech-Zensoren zurückfordert. Wir werden weiterhin unsere Verpflichtung gegenüber den Amerikanern erfüllen, als sicherer Hafen für die freie Meinungsäußerung zu dienen und uns gegen die ständig wachsende Armee der Unterdrücker der Meinungsfreiheit zu stellen. Anlässlich dieses Meilensteins möchte ich Eric Swider besonders für seinen unermüdlichen Einsatz für unser Geschäft und unsere Sache danken.“
Eric Swider, der frühere CEO von Digital World, wurde zum neuen TMTG-Direktor ernannt. Er bezeichnete die Fusion als „einen entscheidenden Moment, nicht nur für DWAC und TMTG als gemeinsames Unternehmen, sondern auch für die Medien- und Technologielandschaft im Allgemeinen“.
Erst mal dürfte Truth Social wie andere Tech-Start-ups mit Verlusten rechnen
Dennoch wird Truth Social, wie andere Technologie-Start-ups auch, „auf absehbare Zeit“ mit Betriebsverlusten rechnen müssen. Die Social-Media-Plattform meldete in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 einen Betriebsverlust von 10,6 Millionen US-Dollar.
Im gleichen Zeitraum kletterten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 3,38 Millionen Dollar, was auf die gestiegenen Nutzerzahlen und ein neues Werbeprogramm zurückzuführen ist.
[1] „Undilutierte Basis“ bezieht sich auf eine Berechnung der Marktkapitalisierung eines Unternehmens, bei der keine zusätzlichen Aktien oder Wertpapiere berücksichtigt werden, die die bestehende Aktionärsstruktur verwässern könnten. Mit anderen Worten, es bedeutet, dass keine neuen Aktien ausgegeben wurden, die den Wert der bereits ausgegebenen Aktien beeinflussen könnten.
(Mit Material von The Epoch Times)
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