Trump warnt Iran: Jeder Huthi-Angriff wird künftig als iranische Aggression gewertet

Am Samstag, 15. März, hat eine erneute militärische Kampagne der USA gegen die proiranischen Huthi-Milizen im Jemen begonnen. Erstmals seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump haben die Amerikaner damit Luftschläge gegen die vom U.S. State Department als terroristisch eingestufte Vereinigung durchgeführt. Unter der Bidenregierung gab es ebenfalls US-Angriffe auf die Huthi.
Dem Nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Mike Waltz, zufolge ist es bei den aktuellen Schlägen gelungen, führende Huthi-Kommandeure zu eliminieren und wichtige militärische Infrastruktur zu zerstören. Vonseiten der Huthis wird bestätigt, dass es 47 US-Luftangriffe in mehreren Regionen des Jemen gegeben habe. Unter diesen seien Sanaa, Sa’dah, Al Bayda und Ma’rib gewesen. Huthi-Behörden sprachen von 31 zivilen Todesopfern und mehr als 100 Verletzten. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.
Trump droht Huthis und dem Iran massive Konsequenzen
Auf Truth Social erklärte Präsident Donald Trump am Montag, der Iran stehe hinter „Hunderten“ Angriffen der Huthi-Milizen, die vom Jemen aus gestartet worden seien. Teheran gebe vor, keine Kontrolle über die Gruppierung zu haben. Tatsächlich, so Trump, kontrolliere der Iran jeden Schritt der Huthis:
Sie diktieren jeden Schritt, geben ihnen die Waffen, versorgen sie mit Geld und hochentwickelter militärischer Ausrüstung und sogar mit sogenannten Geheimdienstinformationen.“
Trump kündigte an, man werde jeden weiteren Angriff der Huthis ab sofort als Akt des iranischen Regimes selbst betrachten. Es werde dann auch der Iran sein, der „zur Verantwortung gezogen und die Konsequenzen spüren wird“. Diese würden „schlimm“ sein, so der US-Präsident.
Auch an die Huthis selbst hatte Trump eine Warnung gerichtet. Bereits am Samstag rief er die Milizen dazu auf, ihre Angriffe einzustellen. Andernfalls würde es eine „nie zuvor gesehene“ Reaktion der USA geben. Eigenen Angaben zufolge haben die Huthis dennoch bis Dienstag 18 ballistische Raketen und Marschflugkörper sowie eine Drohne auf US-Kriegsschiffe im Roten Meer abgefeuert.
Massive Schäden für internationale Handelsschifffahrt
Nach dem Massaker der terroristischen Hamas in israelischen Grenzgebieten zu Gaza am 7. Oktober 2023 hatten die Huthis ihre Angriffe auf Israel und auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer gestartet. Dies begründeten sie mit einer „Solidarität“ gegenüber der Hamas in Anbetracht des Gazakrieges, den Israel als Reaktion darauf gestartet hatte.
Zwischen Oktober 2023 und Januar 2025 griffen die Huthis, wie die englischsprachige Epoch Times berichtet, über 100 Schiffe an. Dutzende wurden dabei beschädigt, zwei sogar versenkt. Zudem kaperten sie Huthi-Rebellen im November 2023 das Schiff „Galaxy Leader“ und nahmen dessen 25-köpfige Besatzung als Geiseln.
Die Angriffe fügen auch Handelsschiffe und deren Zielländern Schaden zu. Bedingt durch die Gefahr für die Schifffahrt haben zahlreiche Reedereien alternative Routen gewählt, um den Weg durch das Rote Meer zu vermeiden. Dies führte zu Verzögerungen und Verteuerungen von Transporten.
Jemen Operationsgebiet der Milizen
Die Regierung von Joe Biden ordnete erst die Verlegung von US-Kriegsschiffen in die Region und später auch Luftschläge gegen Huthi-Stellungen an. Der von ihm vermittelte Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Januar 2025 führte zu einem vorübergehenden Ende der Angriffe. Zudem ließen die Huthis die Mannschaft der „Galaxy Leader“ frei.
Die erneuten Spannungen in und um Gaza hatten die proiranischen Milizen jedoch zum Anlass genommen, um am 11. März ihre Angriffe wieder aufzunehmen. Diese trafen israelische Schiffe im Roten Meer. Michael Horton von der Jamestown Foundation sieht im Vorgehen der Huthis eine Strategie, um durch eine Instrumentalisierung der Palästina-Thematik ihre Anhängerschaft zu mobilisieren.
Im bürgerkriegsgeschüttelten Jemen gelang es den Huthis 2014, die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa zu übernehmen. Der Präsident Abdrabbuh Mansur Hadi flüchtete.
Daraufhin bildete Saudi-Arabien eine auch von den USA mit Geheimdienstinformationen und Waffen unterstützte Koalition, um Hadi wieder zurück ins Amt zu bringen. Die Kampfhandlungen infolge der 2015 begonnenen Militäroperation haben Schätzungen internationaler Organisationen zufolge mindestens eine sechsstellige Zahl an Opfern gefordert.
Die Huthis kontrollieren derzeit etwa 80 Prozent des Nordwestens des Jemen. Dort leben allerdings etwa 80 Prozent der 32 Millionen Einwohner des Landes. Die Regierung Trump hat die Anzahl der potenziellen Angriffsziele gegenüber der Ära Biden erhöht, in der vor allem B-2-Tarnkappenbomber zur Zerstörung unterirdischer Waffenlager zum Einsatz kamen.
Dazu kommt ein Transfer der Entscheidungskompetenzen an die Einsatzkräfte vor Ort. General Alex Grynkewich zufolge ermöglicht dies eine flexiblere und schnellere Durchführung militärischer Schläge. Michael Horton von der Jamestown Foundation mahnt allerdings auch an, die Jemeniten selbst in eine breite Strategie gegen die Huthis einzubinden. Es sei wichtig, zivile Opfer so weit wie möglich zu vermeiden, um der Propaganda der Huthis und des dahinterstehenden Iran keine Nahrung zu geben.
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