Trump versus Soros: Das große Duell um die Zukunft Europas?

Alexander Soros befürchtet, dass ein Sieg Trumps die europäische Einheit gefährdet und der „globalistischen Agenda“ einen Schlag versetzt. Dies könne „die Fortschritte untergraben, die […] in der Ukraine erzielt wurden“.
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George Soros' Sohn Alexander Soros. Er bezeichnet sich selbst als „politischer“ als sein Vater.Foto: Dave Kotinsky/Getty Images for Ford Foundation
Von 5. September 2023

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Die George-Soros-Stiftung ist besorgt, dass der ehemalige Präsident Donald Trump die Wahlen 2024 gewinnen und die „Einheit“ der Globalisten untergraben wird. Gleichzeitig warnt sie vor möglichen Schäden, die ein Sieg der Republikaner im „MAGA“-Stil (Make America Great Again) Trumps mit sich bringen könnte – vor allem in Europa.

Die Open Society Foundations (OSF), die nun von Soros‘ Sohn Alexander geleitet wird, will sich deshalb darauf vorbereiten: „Wir passen die OSF an, damit sie auf jedes Szenario reagieren kann, das sich auf beiden Seiten des Atlantiks abzeichnet“, schrieb der 37-Jährige kürzlich in einem Gastbeitrag für „Politico“. Der Titel lautete: „Kein Soros-Rückzug aus Europa.“

Kein Rückzug

Die Stellungnahme von Soros erschien als Reaktion auf Berichte, in denen es hieß, dass sich die OSF aus Europa zurückziehen würde.

„The Guardian“ zitierte aus einer internen E-Mail des OSF an die Mitarbeiter im Juli. Darin hieß es, dass die neue Ausrichtung der Organisation „den Rückzug und die Beendigung großer Teile unserer derzeitigen Arbeit innerhalb der Europäischen Union vorsieht und unseren Schwerpunkt und die Zuweisung von Ressourcen auf andere Teile der Welt verlagert.“

Der Bericht des „Guardian“ bezeichnete die strategische Neuausrichtung als „Rückzug aus Europa“, der „die Lichter für die Menschenrechte ausschalten“ könnte. „Bloomberg“ dagegen veröffentlichte eine Schlagzeile mit dem Titel „Soros zieht sich zurück, während der rechte Flügel in Europa gewinnt“.

Verlagerung der Prioritäten nach Osteuropa

Soros erklärte, dass die Stiftung ihre Prioritäten in Europa verlagert, da die OSF „ihre globale Arbeit neu organisiert“, aber „dies ist keinerlei Art von Rückzug“. Alexander Soros bezeichnete den Wechsel als eine Verschiebung der Prioritäten in Richtung Osteuropa.

Dies würde die Verkleinerung einiger Geschäftsbereiche mit sich bringen, einschließlich einer „erheblichen“ Reduzierung der Mitarbeiterzahl. „… um sicherzustellen, dass mehr Geld dorthin fließt, wo es am meisten gebraucht wird“, wird er im „Politico“-Artikel zitiert.

Er vergleicht die derzeitige Situation mit der des Falles der Berliner Mauer, „als sich unsere Bemühungen auf den EU-Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder konzentrierten“. Und mit der Zeit nach der Wirtschaftskrise 2008, „als wir unsere Arbeit in Brüssel und Westeuropa zum ersten Mal in großem Umfang verstärkten“.

Trotz der Stellenstreichungen und der Umstrukturierung der Geldströme werde OSF seine Tochtergesellschaften in Moldawien und auf dem Westbalkan weiterhin unterstützen. Ebenso „unsere Stiftung in der Ukraine“.

Laut der von „The Guardian“ zitierten E-Mail vom Juli wird rund 40 Prozent des weltweiten OSF-Personals im Zuge des Strategiewechsels abgebaut.

Neue Führung: Präsidentschaftskampagne gegen Trump

Der Stellenabbau bei OSF stand bereits auf der Tagesordnung, als George Soros im Juni bekannt gab, dass er die Leitung seiner Stiftung an seinen Sohn übergeben hat. Der demokratische Megadonor erklärte damals gegenüber dem „Wall Street Journal“, dass er die Kontrolle über die Stiftung ursprünglich „aus Prinzip“ nicht an ein Mitglied seiner Familie abtreten wollte.

Er sagte jedoch, dass er und sein Sohn „gleich denken“ und dass er die Leitung der Stiftung übernimmt, weil „er es verdient hat“. Soros‘ Sohn wurde im Dezember 2022 als Vorsitzender in den OSF-Vorstand gewählt.

Damals sagte Alexander Soros dem „Wall Street Journal“, dass er „politischer“ sei als sein Vater und er sich Sorgen über die Aussicht auf einen Sieg von Trump im Jahr 2024 mache. Er deutete an, dass die vollen Taschen der Soros-Organisation zur Unterstützung von Präsidentschaftskampagnen, die sich gegen Donald Trump richten, eingesetzt werden. „So gerne ich auch das Geld aus der Politik heraushalten würde, solange die andere Seite es tut, werden wir es auch tun müssen“, sagte er dem „Journal“.

Gefährdet Trump-Sieg die „Einheit“ der Globalisten?

Alexander Soros befürchtet, dass ein Sieg Trumps – oder eines anderen Kandidaten im „MAGA-Stil“ – die europäische Einheit gefährden und der globalistischen Agenda einen Schlag versetzen würde. Laut Soros könnte dies für die EU am Ende noch schlimmer sein als für die USA. Auch könnte dies „die Fortschritte untergraben, die an so vielen Fronten als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine erzielt wurden“.

Er ging zwar nicht näher darauf ein, doch Spekulationen zufolge würde Donald Trump auf ein Friedensabkommen drängen, das die Ukraine zu einigen territorialen Zugeständnissen zwingen würde. Bei verschiedenen Gelegenheiten hat der Ex-Präsident erwähnt, dass er den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden nach Amtsantritt beenden könne. Er sagte nicht, welche Seite er als Sieger sehen will.

Mitte Mai in einer „CNN“-Diskussionsrunde verkündete er, dass er sich sowohl mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj als auch mit dem russischen Präsidenten Putin treffen und sie zu einer Einigung drängen würde. „Beide haben Schwächen und Stärken, und innerhalb von 24 Stunden wird dieser Krieg beigelegt sein, er wird vorbei sein“, so Trump damals.

Der ehemalige Präsident Donald Trump am 10. Mai 2023 bei einer „CNN“-Diskussionsrunde in Manchester. Foto: CNN/Screenshot via The Epoch Times

Was würde Trump tun?

In einem Interview auf „Fox News“ gab der ehemalige Präsident etwa zur gleichen Zeit weitere Einzelheiten darüber bekannt. Er erklärte, wie er beide Seiten davon überzeugen würde, die Waffen niederzulegen und eine Friedensregelung zu akzeptieren.

Ich würde Selenskyj sagen: Das reicht. Ihr müsst einen Deal machen. Ich würde Putin sagen: Wenn ihr keinen Deal macht, werden wir ihm [Selenskyj] eine Menge geben. Wir werden [der Ukraine] mehr geben, als sie jemals bekommen hat, wenn es sein muss“, so Trump.

Umfragen zeigen, dass die Unterstützung für den Ukraine-Krieg in der amerikanischen Öffentlichkeit nachgelassen hat. Aus einer aktuellen „CNN-SSRS“-Umfrage (PDF) vom 4. August geht hervor, dass eine Mehrheit (51 Prozent) der Meinung ist, die Vereinigten Staaten hätten genug getan.

Das US-Außenministerium erklärte am 22. August, dass sich die US-Militärhilfe und Ausbildung für die Ukraine seit 2014 auf fast 46 Milliarden US-Dollar beläuft. Davon flossen 43,1 Milliarden US-Dollar nach dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022.

Die Trump-Kampagne reagierte nicht auf eine Anfrage von The Epoch Times zu einem Kommentar zu dieser Geschichte.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Soros Foundation Worries Trump Win Will in 2024 and ‚Imperil‘ Globalism“. (redaktionelle Bearbeitung il)



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