Trump trifft Kim Kardashian im Weißen Haus
Kim Kardashian (37), Reality-TV-Star, hat US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus besucht. Kardashian setzte sich bei Trump für die Begnadigung der 63 Jahre alten Alice Marie Johnson ein, die eine lebenslange Freiheitsstrafe im Zusammenhang mit Drogendelikten verbüßt.
Sie hoffe, dass Johnson „wie so viele eine zweite Chance im Leben erhält“, schrieb die Ehefrau von Rapper Kanye West auf Twitter.
Ganz in Schwarz gekleidet und in zitronengelben Stilettos erschien Kardashian am Mittwoch (Ortszeit) ohne ein Kamerateam ihrer TV-Show „Keeping up with the Kardashians“ im Weißen Haus. Auch nicht dabei waren ihre Schwestern und ihr Mann, der ein bekennender Trump-Fan ist.
Man habe ein „großartiges Treffen“ gehabt und über Strafvollzug und Verurteilungen gesprochen, schrieb Trump kurz darauf auf Twitter. Das mitverbreitete Foto zeigt Trump im Oval Office strahlend am Schreibtisch sitzend, Kardashian steht mit ernstem Gesichtsausdruck neben ihm.
Johnson, die am Mittwoch Geburtstag hatte, sitzt seit 1996 ein. Sie war unter anderem für schuldig befunden worden, als Telefonvermittlerin in Drogengeschäften tätig gewesen zu sein. Johnson sollte bereits von Trumps Vorgänger Barack Obama begnadigt werden, aber daraus wurde nichts – angeblich aus Fristgründen.
Kardashian hatte von Johnsons Fall aus sozialen Medien erfahren und begonnen, sich für die Frau zu engagieren. Ihrem Besuch bei Trump sollen monatelange Verhandlungen mit dessen Schwiegersohn Jared Kushner vorausgegangen sein, der eine Reform des Strafvollzugs organisieren soll. Die US-Regierung hat unter Trump den Umgang mit Drogendelikten noch verschärft. Zu dieser Politik würde eine Begnadigung Johnsons eigentlich nicht passen.
Im Internet gab es eine kontroverse Diskussion über Kardashians Besuch. Für die eine Seite belegt er die Niveaulosigkeit und das Reality-TV-hafte von Trumps Präsidentschaft. Die andere Seite meint, wegen Kardashians Einsatz würden sich nun Zehntausende junger Menschen erstmals für Missstände im Strafvollzug interessieren – und das sei eine gute Sache.
Kardashians Sendungen folgen Millionen Menschen. Sie hat auf Twitter 60 Millionen Follower, Trump nur 52,3 Millionen. Über Trump, der auch einmal Reality-TV-Star war („The Apprentice“), sagen viele Kritiker, er habe die Präsidentschaft in eine Show verwandelt. (dpa)
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