Trump: Treffen mit Putin „wahrscheinlich“ noch vor Ende des Monats

US-Präsident Donald Trump wird sich eigenen Angaben zufolge „wahrscheinlich“ noch vor Ende des Monats mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen.
Dies sagte Trump am Dienstag vor Reportern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Nach den Gesprächen zwischen Vertretern der USA und Russlands in Riad sei er „zuversichtlicher“ in Bezug auf eine Einigung mit Moskau zum Ukrainekrieg.
Unterhändler für Gespräche USA – Russland vereinbart
Die Gespräche in Saudi-Arabien bezeichnete Trump als „sehr gut“. „Russland will etwas tun. Sie wollen die wilde Barbarei stoppen“, sagte er. Zu den Aussichten auf ein mögliches Kriegsende unter seiner Präsidentschaft sagte er: „Ich glaube, dass ich die Macht habe, diesen Krieg zu beenden, und ich glaube, dass es sehr gut läuft.“
Trump sprach sich zudem „voll und ganz“ dafür aus, dass europäische Truppen einen möglichen Frieden in der Ukraine absichern. Die USA seien dabei nicht gefragt, weil sie „sehr weit weg“ seien.
Bei dem ersten Treffen in Riad hatten Washington und Moskau Verhandlungen zur Beilegung ihrer Differenzen und zur schnellen Beendigung des Ukrainekriegs vereinbart.
Wie beide Seiten nach dem Treffen der Außenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow weiter mitteilten, wurde ausgemacht, dass die Regierungen Unterhändler für solche Gespräche ernennen.
Trump enttäuscht über Kiew
Während Moskau die „ernsthaften“ Gespräche in Riad lobte, forderte Selenskyj „faire“ Verhandlungen unter Einbeziehung Kiews und der Europäer.
„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Trump. Er habe gehört, dass Kiew sich darüber empöre, „keinen Platz“ am Gesprächstisch bekommen zu haben, sagte Trump auf die Frage nach der ukrainischen Reaktion. „Heute habe ich gehört: ‚Oh, wir wurden nicht eingeladen.‘ Nun, ihr seid seit drei Jahren dort (…) Ihr hättet nie damit anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können“, sagte er offenbar an Selenskyj gerichtet.
Mit Blick auf eine mögliche US-Unterstützung zu Neuwahlen in der Ukraine, wie Russland sie fordern könnte, sagte Trump: „Sie wollen einen Platz am Tisch, aber man könnte sagen – sollte nicht das ukrainische Volk ein Mitspracherecht haben?“ Dies sei „keine russische Sache“. „Das ist etwas, das von mir kommt, von anderen Ländern.“
Selenskyj war 2019 für eine fünfjährige Amtszeit gewählt worden. Wegen des in der Ukraine noch immer geltenden Kriegsrechts ist er weiter im Amt.
EU-Außenbeauftragte warnt vor „russischen Fallen“
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnte die USA unterdessen, nicht „in russische Fallen“ zur Spaltung des Westens zu tappen. Sie schrieb am Abend im Onlinedienst X, US-Außenminister Marco Rubio habe die europäischen Außenminister über die Gespräche in Riad informiert.
„Russland wird versuchen, uns zu spalten. Lassen Sie uns nicht in ihre Fallen tappen“, mahnte Kallas. „Indem wir mit den USA zusammenarbeiten, können wir einen gerechten und dauerhaften Frieden erreichen – im Sinne der Ukraine“, betonte sie.
Die neue Ukrainepolitik der US-Regierung zielt darauf ab, Russland und die Ukraine zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu bringen und den Europäern die Verantwortung für die Absicherung eines Friedensabkommens zu übertragen.
Die USA wollen selbst keine Soldaten zur Sicherung eines Waffenstillstands in die Ukraine schicken. Die Entsendung europäischer Friedenstruppen unterstütze er hingegen, sagte Trump. „Ich bin dafür, wenn sie das tun wollen. Ich denke, das wäre in Ordnung.“
Macron schiebt weitere Gespräche an
Die französische Regierung will derweil zwei Tage nach einem weitgehend ergebnislosen Krisengipfel europäischer Staaten zum Ukrainekrieg erneut zu Gesprächen laden.
Präsident Emmanuel Macron werde in Paris an einer informellen Videoschalte mit weiteren Staats- und Regierungschefs teilnehmen, teilte der Élysée-Palast mit. Ziel sei es, alle Partner zusammenzubringen, die sich für Frieden und Sicherheit in der Ukraine und Europa interessieren. Eine genaue Teilnehmerliste gab der Élysée zunächst nicht bekannt.
Am Montag hatten neben Gastgeber Macron auch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Vertreter der EU, der NATO, Großbritanniens, Italiens, Polens, Spaniens, der Niederlande und Dänemarks an dem Krisen-Gipfel in Paris teilgenommen. Das Treffen war geprägt von Uneinigkeit mit Blick auf eine mögliche Friedensmission in der Ukraine.
Der britische Premier Keir Starmer zeigte sich bereit, nötigenfalls Soldaten dorthin zu schicken. Kanzler Scholz nannte die Debatte darüber hingegen unpassend und verfrüht, weil es bislang noch nicht einmal Verhandlungen über einen Frieden gebe. (afp/dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion