Trump telefoniert mit Selenskyj und kündigt Beendigung des Ukrainekrieges an

Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert und angekündigt, bei einer Rückkehr ins Weiße Haus den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Titelbild
Ein Bild von 2019: US-Präsident Donald Trump trifft seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj am Rande der 74. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Von 20. Juli 2024

Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert und angekündigt, bei einer Rückkehr ins Weiße Haus den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Ich bin Präsident Selenskyj dankbar dafür, dass er sich an mich gewandt hat, denn als Ihr nächster Präsident der Vereinigten Staaten werde ich der Welt Frieden bringen und den Krieg beenden, der so viele Menschenleben gekostet und unzählige unschuldige Familien zerstört hat“, erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.

Selenskyj bestätigte das Telefonat und gratulierte Trump zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner. „Wir haben mit Präsident Trump vereinbart, bei einem persönlichen Treffen zu besprechen, welche Schritte einen fairen und wirklich dauerhaften Frieden ermöglichen können“, erklärte er im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Selenskyj verurteilte zudem das „schockierende“ Attentat, das Trump bei einer Wahlkampfkundgebung am Samstag vergangener Woche in Butler im Bundesstaat Pennsylvania knapp überlebt hatte.

Es war das erste Gespräch zwischen den beiden nach Trumps Ausscheiden als 45. Präsidenten aus dem Amt im Jahr 2021.

Selenskyj in Großbritannien

Gegenwärtig ist Selenskyj zu Besuch in Großbritannien. Am 19. Juli nahm er an der Sitzung des neuen britischen Kabinetts teil – als erster ausländischer Staatschef seit 27 Jahren.

Laut den Quellen soll an dem Zustandekommen des Telefonats zwischen Selenskyj und Trump schon länger gearbeitet worden sein, berichtet CNN.

Selenskyj sagte am 18. Juli zur BBC, dass der Umgang mit einer Trump-Regierung „harte Arbeit“ sein werde. Trumps Kritik an der US-Militärhilfe für die Ukraine hat in Kiew offenbar Bedenken ausgelöst.

Wiederholt, so auch in seiner Rede beim Nominierungsparteitag der Republikaner, erklärte Trump, dass Russland seine Invasion in der Ukraine nicht begonnen hätte, wenn er zu diesem Zeitpunkt US-Präsident gewesen wäre.

Friedensgipfel mit Russland gewünscht

Selenskyj erneuerte kürzlich trotz Absage aus dem Kreml seine Forderung nach einer Teilnahme Russlands an einem zweiten Friedensgipfel noch in diesem Jahr. „Ich meine, dass Vertreter Russlands auf dem zweiten Gipfel anwesend sein müssen“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Kiew.

Dafür erwarte er bis November einen ausgearbeiteten Plan zur Umsetzung seiner 2022 vorgestellten sogenannten Friedensformel, die einen kompletten Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet vorsieht. Russland verlangt für einen Frieden vom Nachbarstaat jedoch die Abtretung von mehr als einem Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. Zudem solle die Ukraine sich für neutral erklären und damit auf den seit 2019 in der Verfassung verankerten NATO-Beitritt verzichten.

Vor einem Friedensgipfel soll es zuvor ein Treffen auf Minister- oder Beraterebene mit Russland in Katar Ende Juli oder Anfang August zur Energiesicherheit geben, wo auch der geplante Friedensgipfel Thema sein soll, so Selenskyj.

Der Präsident kündigte zudem ein Gespräch zwischen beide Seiten im August in der Türkei an, wo es um die freie Seefahrt und der damit verbundenen Nahrungsmittelsicherheit gehen wird. Bei einem dritten Treffen mit russischen Vertretern in Kanada ebenfalls im August soll es um den Austausch von Gefangenen und die Rückkehr der mutmaßlich von Russland verschleppten Kinder gehen.

An dem ohne russische Vertreter durchgeführten Friedensgipfel in der Schweiz im Juni nahmen Vertreter von rund 100 Staaten und Organisationen teil. Dabei ging es um die Energie- und Nahrungsmittelsicherheit und den Gefangenenaustausch. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete das Treffen in der Schweiz aufgrund des Fehlens von Russland als „absurd“. Russland nicht eingeladen.

(Mit Material von dpa)



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