Trump-Team weist Gerüchte über sofortige Entlassung von Transgender-Soldaten zurück
Das Team des designierten Präsidenten Donald Trump wies unbestätigte Berichte zurück, denen zufolge er unmittelbar nach seinem Amtsantritt alle Transgender-Soldaten aus dem US-Militär entlassen würde.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt sagte in einer Stellungnahme vom 30. November, welche der Epoch Times vorliegt, dass solche Behauptungen mehrerer Medien auf Spekulationen beruhten.
„Diese ungenannten Quellen spekulieren und wissen nicht, wovon sie eigentlich reden“, sagte Leavitt. „Keine Maßnahme sollte jemals als offiziell gelten, es sei denn, sie kommt direkt von Präsident Trump oder seinen autorisierten Sprechern.“
„The Times“, eine überregionale Tageszeitung aus dem Vereinigten Königreich, veröffentlichte vergangene Woche als erste den angeblichen Plan. Sie verwies auf „Verteidigungsquellen“ und eine „mit Trumps Plänen vertraute Quelle“. Demzufolge habe Trump einen Befehl unterzeichnet, um Transgender-Soldaten aus medizinischen Gründen aus dem Militär zu entlassen. Dieser Schritt würde etwa 15.000 Personen aus den Streitkräften ausschließen.
Der Bericht nannte keine Quellen mit Namen. Er gab auch nicht an, ob eine der Personen zu Trumps Übergangsteam gehörte. Mehrere Medien nutzten den unbestätigten Bericht und seine Folgeberichterstattung, um Trumps vermeintliche Maßnahmen zu kritisieren.
Eine derartige Maßnahme würde „unser Land weniger sicher machen“. Sie sei „nichts anderes als Transphobie“, sagte die Leiterin der Pro-LGBT-Gruppe Human Rights Campaign.
„Unser Militär muss in der Lage sein, die besten Kandidaten zu rekrutieren“, sagte Kelley Robinson. „Jeder qualifizierte Patriot sollte in der Lage sein, offen und frei von Diskriminierung zu dienen“, sagte sie in einer Erklärung von vergangener Woche.
Biden hob Trumps Ausschluss auf
Im Jahr 2017, während seiner ersten Amtszeit, kündigte Trump an, dass das Militär Transgender-Personen nicht mehr in „irgendeiner Funktion“ dienen lassen werde. Zuvor hatte die Regierung Obama diesem Personenkreis den Militärdienst erlaubt. Aus Steuermitteln finanzierte sie zudem medizinische Transgender-Behandlungen.
„Unser Militär muss sich entschieden und überwältigend auf das Siegen konzentrieren“, schrieb Trump im Juli 2017 in den sozialen Medien. Es dürfe nicht „mit den enormen medizinischen Kosten und Störungen belastet werden, die Transgender-Personen im Militär mit sich bringen würden“.
Die Richtlinie wurde im Jahr 2018 überarbeitet und schloss nur noch drei Personengruppen vom Militärdienst aus. Dazu gehörten zum einen Personen, die in der Vergangenheit an Geschlechtsdysphorie litten, sich also im Körper des falschen Geschlechts fühlten; des Weiteren Personen, die nicht in der Lage oder nicht bereit waren, ihrem biologischen Geschlecht entsprechend zu dienen; als auch solche, die sich einer medizinischen Geschlechtsumwandlung bereits unterzogen hatten. Im Jahr 2019 entschied der Oberste US-Gerichtshof mit 5:4 Stimmen, dass die Version des Verbots von 2018 bestehen bleiben könne.
Nur wenige Tage nach einem Amtsantritt hob US-Präsident Joe Biden das Verbot auf.
Biden sagte damals, dass das US-Militär weltweit und im Inland „stärker“ sei, „wenn es inklusiv“ sei. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat angedeutet, dass er Bidens Entscheidung unterstütze.
Mitte 2016 beendete Präsident Barack Obama ein langjähriges Verbot für Transgender-Personen, wobei Verteidigungsminister Ash Carter damals auf einer Pressekonferenz sagte, dass das Militär „Zugang zu 100 Prozent der amerikanischen Bevölkerung“ haben müsse.
Verbote bei Minderjährigen und im Frauensport
Abgesehen von militärbezogenen Richtlinien hat Trump ein Verbot von Transgender-bezogenen medizinischen Behandlungen bei Minderjährigen unterstützt.
Auf seiner Kampagnen-Website erklärte der designierte Präsident, dass er Krankenhäuser und Gesundheitsdienstleister, die an der „chemischen oder physischen Verstümmelung minderjähriger Jugendlicher“ beteiligt seien, aus den staatlichen Sozialprogrammen Medicaid und Medicare ausschließen würde.
Auch hat Trump vorgeschlagen, Transgender-Athleten vom Wettbewerb vom Frauensport zu bannen. Bei einer Veranstaltung im September sagte er, dass seine Regierung im Falle seiner Wahl dieses Vorgehen stoppen würde, weil „es ein Mann“ sei, der in einem Frauenwettbewerb antrete.
„Schauen Sie sich an, was im Schwimmen passiert ist. Schauen Sie sich die Rekorde an, die gebrochen werden“, sagte er.
In einer Umfrage der Nachrichtenagentur „The Associated Press“ unter mehr als 120.000 Personen, die bei der letzten US-Wahl ihre Stimme abgegeben haben, gaben mehr als die Hälfte an, dass die Unterstützung für Transgender-Rechte zu weit gegangen sei. Unter den Trump-Wählern sagten dies 85 Prozent.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Team Refutes Reports Claiming He Will Immediately Discharge Transgender Military Troops“. (deutsche Bearbeitung jw)
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