Trump setzt US-Militärhilfe für die Ukraine aus

Die USA hat ihre Militärhilfe für die Ukraine vorerst ausgesetzt. Die Hilfen werden überprüft um zu schauen, ob sie zu einer Lösung des Ukrainekrieges beitragen.
Trump macht nach dem Eklat beim Treffen mit Selenskyj seine Drohung wahr. (Archivbild)
Trump macht nach dem Eklat beim Treffen mit Selenskyj seine Drohung wahr und setzt die Militärhilfe vorerst aus.Foto: Mystyslav Chernov/AP/dpa
Von 4. März 2025

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Die USA haben die militärische Hilfe für die Ukraine ausgesetzt, sagte ein Beamter des Weißen Hauses am 3. März der Epoch Times.

„Der Präsident hat deutlich gemacht, dass er sich auf den Frieden konzentriert. Wir brauchen Partner, die dieses Ziel teilen. Deshalb pausieren wir und überprüfen unsere Unterstützung, um sicherzustellen, dass sie zur Lösung [des Konflikts] beiträgt“, so der Beamte.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 haben die USA mindestens 175 Milliarden US-Dollar an Hilfe bereitgestellt – darunter militärische Ausrüstung und finanzielle Mittel zur Unterstützung der ukrainischen Verteidigung.

Der Lieferstopp gilt den Berichten zufolge für alle militärischen Ausrüstungen, die sich noch nicht in der Ukraine befinden. Dem Vernehmen nach dürfte es mehrere Wochen dauern, bis sich der Stopp bemerkbar macht, da das Land zuletzt noch mit größeren Beständen an modernen Waffen ausgestattet worden war.

Die „beste Sicherheitsgarantie“

Die Entscheidung, die Hilfe auszusetzen, fiel drei Tage nach dem diplomatischen Eklat beim Besuch des ukrainischen Staatschefs im Weißen Haus.

US-Präsident Trump erklärte dazu am Montag: „Ich denke, dass [Selenskyj] dankbarer sein sollte, weil ihnen dieses Land durch dick und dünn beigestanden hat“. Und weiter: „Wir haben viel mehr gegeben als Europa, und eigentlich hätte Europa mehr leisten müssen als wir.“

In einem Interview bei „Fox News“ am 3. März sagte Vizepräsident JD Vance, Trump wisse, dass „die beste Sicherheitsgarantie“ für die Ukraine darin bestehe, „den Amerikanern wirtschaftliche Vorteile für die Zukunft der Ukraine zu verschaffen“.

„Der einzige realistische Weg, diesen Konflikt beizulegen, ist der Weg von Präsident Trump“, sagte Vance. „Wir ermutigen sowohl Präsident Selenskyj als auch Präsident Putin, diesem Weg zu folgen“.

Dahinter steckt einerseits, dass die USA, sollten sie mit Selenskyj einen Rohstoffvertrag abschließen und dann in der Ukraine investieren, auch ihre Investitionen schützen werden. Andererseits muss auch dem amerikanischen Volk erklärt werden, dass sie davon profitieren.

Geopolitologe Philippe Fabry sagte im Interview, dass sich Kiew „ab dem Zeitpunkt, an dem sich die USA als Miteigentümer eines großen Teils der Ukraine betrachten, nicht mehr so ​​viele Sorgen um seine Sicherheitsgarantien machen muss. Es ist schwer vorstellbar, dass Donald Trump das, was eine amerikanische Investition geworden ist, nicht verteidigen würde.“

JD Vance ist zuversichtlich

Vizepräsident JD Vance äußerte sich zuversichtlich, dass Selenskyj Friedensgesprächen mit Russland zustimmen werde. Zwar habe Selenskyj bei seinem Besuch im Weißen Haus „eine offensichtliche Abneigung“ gezeigt, sich am von Trump anvisierten „Friedensprozess“ zu beteiligen, „aber ich denke, er wird letztendlich soweit sein“.

Auf die Frage, ob Trump weiterhin zu Gesprächen mit Selenskyj bereit sei, sagte Vance: „Präsident Trump hat klar und beständig gesagt, dass die Tür offen ist, sofern Selenskyj bereit ist, ernsthaft über Frieden zu sprechen.“

Mit Blick auf die europäischen Verbündeten der Ukraine sagte Vance, diese müssten „realistisch“ sein. „Dieser Krieg kann nicht auf unbestimmte Zeit andauern.“

Selenskyjs Reaktion

Am Wochenende traf Selenskyj unter anderem den britischen Premierminister Keir Starmer und den französischen Präsidenten Emanuel Macron, um einen Plan für einen Waffenstillstand zu schmieden. Starmer und Macron versprachen, für Sicherheit zu sorgen, um mögliche Vereinbarungen durchzusetzen.

„Das Basisszenario besteht darin, die Front zu halten und die Bedingungen für eine angemessene Diplomatie zu schaffen, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und einen anständigen Frieden zu erreichen“, sagte Selenskyj in einer Ansprache. „Wir brauchen Frieden – echten, fairen Frieden – und keinen endlosen Krieg“. Und weiter: „Und wir brauchen Sicherheitsgarantien.“

Er machte Russland für den anhaltenden Konflikt verantwortlich. „Weil es immer noch keine definierten Sicherheitsgarantien gibt, ist es Russland, das diesen Krieg am Laufen hält.“

Nach dem kurzfristig einberufenen Gipfeltreffen am 2. März in London erklärte Selenskyj gegenüber Reportern, das Ende des Krieges sei noch „sehr, sehr weit entfernt“.

Wie reagiert Trump?

Trump wies diese Rhetorik als gefährlich zurück. „Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskyj hätte machen können. Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

„Es ist das, was ich gesagt habe, dieser Mann will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat … wahrscheinlich keine gute Aussage, um Stärke gegenüber Russland zu zeigen.“

Selenskyjs Antwort

Selenskyj reagierte seinerseits mit versöhnlichen Worten und rief zu einer Lösung auf.

„Wir arbeiten weiter mit unseren Partnern. Gespräche haben bereits stattgefunden und weitere Schritte werden bald folgen“, schrieb er am Montag auf der Plattform X. „Es ist sehr wichtig, dass wir versuchen, unsere Diplomatie wirklich substantiell zu gestalten, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.“

Er sagte, „wir brauchen so schnell wie möglich Frieden“, weil der Krieg sein Land verwüstet. „Wir brauchen echten Frieden, und die Ukrainer wollen ihn am meisten, weil der Krieg unsere Städte und Gemeinden zerstört. Wir verlieren unsere Menschen“, schrieb Selenskyj.

„Wir müssen den Krieg beenden und Sicherheit garantieren. Wir arbeiten mit Amerika und unseren europäischen Partnern zusammen und hoffen sehr auf die Unterstützung der USA auf dem Weg zum Frieden.“

Auf beiden Seiten des Konflikts nimmt die Zahl der Opfer zu, Hunderttausende wurden getötet und verletzt. Führende Politiker der Welt bemühen sich um ein Ende der Kämpfe. Trump hat während seiner Wahlkampagne versprochen, ein Abkommen auszuhandeln, und seit seinem Amtsantritt im Januar hat der Präsident diesem Thema Priorität eingeräumt.

Der Artikel erschien zuerst auf The Epoch Times unter dem Titel „Trump Admin Pauses Aid to Ukraine“. (Deutsche Bearbeitung ks)



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