Trump-Prozess: Mann zündet sich vor Gerichtsgebäude an
Während des laufenden Strafprozesses gegen Ex-Präsident Donald Trump hat sich ein Mann in einem Park vor dem Gerichtsgebäude in New York selbst angezündet. Der Mann habe sich mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet, berichteten unter anderem die „New York Times“ und CNN übereinstimmend, CNN zeigte zudem Live-Bilder. Die umstehenden Menschen hätten geschrien und versucht, zu helfen.
Nach kurzer Zeit seien Polizisten gekommen und hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei dann in einen Krankenwagen getragen und weggefahren worden. Der Mann sei in ein Krankenhaus gebracht worden und befinde sich in kritischem Zustand, hieß es von der New Yorker Feuerwehr. (dpa)
Flugblätter mit Verschwörungstheorien
Warum der Mann sich selbst anzündete, war zunächst völlig unklar. Auch über seine Identität war zunächst nichts bekannt. Augenzeugen und Medienberichten zufolge warf der Mann vor der Tat Flugblätter in die Luft, auf denen verschiedene Verschwörungstheorien angerissen werden.
Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park, direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude, in dem derzeit der Strafprozess gegen Trump stattfindet. Das Gerichtsgebäude ist weitläufig abgesperrt, zahlreiche Polizisten sind dort im Dauereinsatz. Rundherum haben sich Dutzende Medienvertreter mit Kameras und Übertragungswagen versammelt. In dem Park dürfen sich Gegner und Befürworter Trumps zu Demonstrationen versammeln, bislang taten das an den Prozesstagen allerdings immer nur einige wenige. Das Gelände hat Barrikaden ringsherum, aber auch offene Zugänge.
Der Ablauf des Trump-Prozesses sei von dem Vorfall nicht beeinträchtigt, sagte ein Gerichtssprecher. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, es handele sich um „sehr traurige Nachrichten“.
Schwierige Suche nach Juroren
Nach der eigentlichen Jury wurden für den Prozess nun zusätzlich auch noch die Ersatzjuroren gefunden. Nach rund viertägiger schwieriger Suche besteht die Jury für den ersten Strafprozess gegen einen früheren US-Präsidenten damit nun aus insgesamt zwölf Geschworenen und sechs Ersatzgeschworenen.
Bei dem Verfahren gegen Trump geht es um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Republikaner, der im November erneut zum US-Präsidenten gewählt werden will, die Fälschung von Geschäftsunterlagen vor. Trump hat auf nicht schuldig plädiert.
Der Prozess könnte nach Gerichtsangaben bis zu acht Wochen dauern. Bei einer Verurteilung droht dem 77-Jährigen eine mehrjährige Gefängnisstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trump hätte zudem die Möglichkeit, Berufung einzulegen. Auch nach einer möglichen Verurteilung – und selbst im Falle einer Gefängnisstrafe – dürfte Trump bei der Präsidentschaftswahl antreten.
Hintergrund des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen ließ. Sie hatte behauptet, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht grundsätzlich illegal. Trump wird aber vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht, auf illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen wollen. (dpa/red)
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