Trumps Wahl: Kennedy und Makary – ein Duo gegen die „Vereinnahmung“ der Pharmakonzerne
Der künftige amerikanische Präsident Donald Trump hat nach Robert F. Kennedy mit Dr. Marty Makary einen weiteren Pharmakritiker nominiert. Der Chirurg Makary soll die Leitung der Food and Drug Administration (FDA, Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde) übernehmen, schreibt die amerikanische Ausgabe der Epoch Times. Er wäre damit Kennedy unterstellt, der als Gesundheitsminister 13 Behörden unter sich hat.
Makary war wie auch sein künftiger Chef gegen die COVID-19-Impfpflicht. Der 53-Jährige, der an der Johns Hopkins University arbeitet, hat auch den Einsatz von Pestiziden bei Lebensmitteln, die übermäßige Verschreibung von Medikamenten und den Einfluss von Versicherungs- und Pharmaunternehmen auf Ärzte und Behörden kritisiert. Dies sind Themen, die auch Kennedy seit Jahren anspricht.
Makary soll FDA-Kurs neu ausrichten
Kennedy hatte angekündigt, das Gesundheitsministerium, die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) grundlegend zu ändern. Die Behörden werden seiner Ansicht nach alle von Konzernen beherrscht.
„Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um die stolze Tradition der FDA in Bezug auf evidenzbasierte Wissenschaft wiederherzustellen, die Vereinnahmung durch die Unternehmen zu beenden und Amerika wieder gesundzumachen“, gratulierte Kennedy Makary auf X.
Anlässlich der Nominierung Makarys als neuer FDA-Chef sagt Trump, dass die Behörde das Vertrauen der Amerikaner verloren habe. Auch komme sie ihrer Aufgabe als Regulierungsbehörde nicht mehr ausreichend nach. Makary werde gebraucht, um „den Kurs zu korrigieren und die Agentur neu auszurichten“.
Makary, der an der Harvard T.H. Chan School of Public Health promoviert hat und derzeit als Leiter der Inseltransplantationschirurgie am Johns Hopkins tätig ist, nahm zusammen mit Kennedy an einem runden Tisch im Kongress teil, den Senator Ron Johnson (Wisconsin) zum Thema Gesundheit und Ernährung veranstaltet hat.
Der Aspirant auf den FDA-Chefstuhl kritisierte die Bundesgesundheitsbehörden dafür, dass sie sich nicht mit chronischen Krankheiten befassen und sagte, dass „der größte Verursacher von Fehlinformationen die Regierung der Vereinigten Staaten mit der Ernährungspyramide war. Wir haben die am stärksten über-medikamentierte, kränkste Bevölkerung der Welt und niemand spricht über die eigentlichen Ursachen“.
„Wir sind in unserem Gesundheitssystem so sehr damit beschäftigt, Rechnungen zu schreiben und zu codieren und uns gegenseitig zu bezahlen“, schimpfte Makary. Jeder Beteiligte habe seine „gigantische Lobby“ in Washington und jeder verdiene eine Menge Geld – ausgenommen die amerikanischen Bürger.
Chronische Krankheiten auf dem Vormarsch
Bei Johnsons Gesprächsrunde wiederholte Makary auch Überzeugungen, die Kennedy im Wahlkampf vertreten hat. „Wir haben unsere Lebensmittel vergiftet, wir haben hochgradig süchtig machende Chemikalien entwickelt, die wir in unser Essen geben. Wir besprühen sie mit Pestiziden, die Schädlinge abtöten. Was glauben Sie, was diese mit unserer Darmschleimhaut und unserem Mikrobiom anstellen? Und dann werden sie krank. Der Magen-Darm-Trakt reagiert. Es handelt sich nicht um einen akuten Entzündungssturm. Es handelt sich um eine schleichende chronische Entzündung. Dadurch fühlen sich die Menschen krank. Und diese Entzündung durchdringt so viele unserer chronischen Krankheiten, die wir vor einem halben Jahrhundert noch nicht kannten“, erläuterte er.
Makary beschuldigte das US-Gesundheitssystem, „nicht über die eigentlichen Ursachen unserer Epidemie chronischer Krankheiten zu sprechen“. Ärzten werde gesagt, sie sollen „den Kopf einziehen und sich auf die Abrechnung und Codierung konzentrieren“. Die Bevölkerung werde immer kranker. „Wir können diesen Weg nicht weitergehen“, betonte er, doch über die Ursachen spreche jedoch niemand.
Als Kennedy am 23. August seine unabhängige Präsidentschaftskandidatur beendete und Trump unterstützte, skizzierte er kurz seinen Plan für den Fall, dass er für einen gesundheitsbezogenen Posten in der Trump-Regierung ausgewählt würde.
„Amerika kann wieder gesund werden. Um das zu erreichen, müssen wir drei Dinge tun. Erstens, die Korruption in unseren Gesundheitsbehörden ausrotten. Zweitens müssen wir die Anreize des Gesundheitssystems ändern. Und drittens müssen wir die Amerikaner inspirieren, wieder gesund zu werden“, sagte Kennedy bei einer Rede in Arizona.
Kennedy sagte, es werde wenig passieren, solange keine größeren Veränderungen bei der FDA, der CDC und dem Landwirtschaftsministerium vorgenommen werden. Beim Runden Tisch sagte er unter anderem, dass die Behörden die Interessen der Pharmaindustrie förderten, anstatt sie zu regulieren und die Bevölkerung zu schützen.
Ansichten zu COVID-19-Maßnahmen geändert
Makary vertrat ursprünglich andere Ansichten über COVID-19 als Kennedy. Im Mai 2020 forderte der Chirurg in einer Meinungskolumne für die „New York Times“ eine allgemeine Maskierung. Später wandelte er sich zu einem lautstarken Kritiker der COVID-19-Maßnahmen. Bei einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus im Jahr 2021 beanstandete Makary das Beharren der FDA auf obligatorische Auffrischungsimpfungen und kritisierte den Ansatz der USA zur natürlichen Immunität.
„Mehr als 20 wissenschaftlich fundierte Studien haben gezeigt, dass die natürliche Immunität genauso gut oder besser ist als die geimpfte Immunität. Doch unsere Gesundheitsbehörden ignorieren dies weiterhin. Tatsächlich sprechen sie nie darüber“, sagte Makary. „Wenn die USA diejenigen, die an COVID erkrankt sind, gebeten hätten, in der Impflinie beiseitezutreten, bis die Schwächeren geimpft sind, hätten wir Zehntausende von Amerikanern mit den Impfstoffen retten können, mit denen wir die bereits Immunisierten immunisieren. Lassen Sie mich das noch einmal sagen: Das Ignorieren der natürlichen Immunität hat zum vermeidbaren Tod von Zehntausenden von Amerikanern geführt.“
Makary arbeitet auch als Forscher im Bereich der öffentlichen Ordnung und ist Autor mehrerer Bücher. Zwei davon standen auf der Bestsellerliste der „New York Times“. Mit der Ineffizienz und den hohen Kosten des US-Gesundheitswesens befasst sich „The Price We Pay“ (2019). Für mehr Transparenz im Bereich der Medizin trat er in „Unaccountable“ ein, das er 2012 veröffentlichte.
Mehr Transparenz
In einem Interview mit dem bekannten Arzt und Autor Dr. Mark Hyman im September forderte Makary Ärzte auf, sich gegen Missstände auszusprechen:
Das System ist so kaputt. Und das Problem ist, dass wir eine Menge kluger Leute in einem System haben, in dem sie nur alle zwei Wochen ihren Gehaltsscheck abholen und den Kopf hängen lassen. Wir haben das Gefühl, Rädchen im Getriebe zu sein, und die Leute haben Angst, aus dem Hamsterrad auszusteigen, Risiken einzugehen und Dinge anzuprangern.“
Transparenz sollte unter Medizinern zum Standard werden, fordert Makary von seinem Berufsstand.
„Wenn die Pharmaindustrie eine Studie durchführt, sollten wir die Ergebnisse sofort erhalten, unabhängig davon, ob die Studie zu ihren Gunsten ausfällt oder nicht. Das ist ein neues Grundprinzip der Transparenz, das wir in den Vereinigten Staaten übernehmen müssen.“ In dem Zusammenhang verwies er auf das Medikament Paxlovid, eine antivirale COVID-19-Behandlung des Pharmakonzerns Pfizer.
„Als das Präparat herauskam, empfahl die Regierung dies für alle. Vor ein paar Monaten erschien im „New England Journal of Medicine“ nun aber eine Studie, die bei Menschen unter 65 Jahren keinerlei Nutzen zeigte. Keinen, Null“, erläuterte er. „Die Studie wurde vor fast zwei Jahren abgeschlossen. Warum hat die Öffentlichkeit sie zwei Jahre lang nicht gesehen? Weil es nicht in ihrem Sinne war.“ Makary forderte daher mehr Diskurs und weniger Cancel Culture.
„Gruppendenken“ eines der größten Gesundheitsprobleme
In seinem jüngsten Werk „Blind Spots: When Medicine Gets It Wrong, and What It Means for Our Health“ („Wenn die Medizin sich irrt und was das für unsere Gesundheit bedeutet“) schrieb Makary, dass „Gruppendenken“ eines der größten Gesundheitsprobleme der Amerikaner sei.
Was er damit meint, erläuterte er in einem Interview in der Epoch-TV-Sendung „American Thought Leaders“ im vergangenen September. „Wenn wir als Ärzteschaft gute wissenschaftliche Erkenntnisse nutzen, um Gesundheitsempfehlungen zu geben, können wir glänzen und vielen Menschen helfen. Aber wenn wir uns auf die Meinung einer kleinen Gruppe von Oligarchen in der Medizin stützen, haben wir eine schreckliche Erfolgsbilanz bei Gesundheitsempfehlungen“, sagte Makary dem Moderator Jan Jekielek.
Vier neue Direktoren für Gesundheitsbehörden
Makary ist eine von vier wichtigen Nominierungen von Donald Trump für Behörden, die dem Gesundheitsministerium unterstellt sind. So soll der ehemalige Kongressabgeordnete und Arzt Dr. Dave Weldon die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) leiten. Der 71-jährige Weldon war 14 Jahre lang im Kongress tätig, wo er den 15. Bezirk von Florida vertrat. Er gilt als ausgesprochener Kritiker der Gesundheitsbehörde und ihres Impfprogramms. Wird er im Januar vom Senat bestätigt, werde er einen erheblichen Einfluss auf die Impfpolitik in den USA haben, schreibt der TV-Sender „NBC News“ auf seiner Internetseite.
An die Spitze der Centers for Medicare and Medcaid Services (CMS) hat Trump Dr. Mehmet Oz gestellt. Der 64-Jährige ist Herzchirurg und wechselte 2009 ins Unterhaltungsgeschäft. Bis 2022 präsentierte er „The Dr. Oz Show“. In der täglichen Fernsehsendung sprach er über Gesundheitsthemen und medizinische Themen.
Nominiert für die Leitung der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) ist Dr. Jay Bhattacharya. Er ist Professor für Gesundheitspolitik an der Stanford University und einer der drei Autoren der Great Barrington Declaration.
Der offene Brief vom 4. Oktober 2020 empfahl während der COVID-19-Pandemie „gezielten Schutz“ der Risikogruppen, während Menschen mit einem geringeren Sterberisiko erlaubt werden solle, ihr normales Leben weiterzuführen. Durch natürliche Ansteckungen sollten eine Herdenimmunität erreicht und Kollateralschäden durch Lockdowns vermieden werden.
Alle genannten Behörden wären Gesundheitsminister Robert F. Kennedy unterstellt, den Trump am 14. November nominiert hatte. Der Kongress muss alle Anwärter noch bestätigen. Das soll im Januar geschehen.
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