Trump meldet sich nach dem Attentat – Anschlagsversuch und Reaktion könnten Unterstützung für Trump steigern

Nach dem Attentatsversuch vom Samstagabend in Butler, Pennsylvania, ist US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in Sicherheit. Es soll zwei Tote am Rande der Wahlkampfveranstaltung gegeben haben – den mutmaßlichen Schützen und einen Besucher.
Donald Trump wird bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, von Agenten des US-Geheimdienstes Secret Service umringt.
Donald Trump wird bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, von Agenten des US-Geheimdienstes Secret Service umringt.Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Von 14. Juli 2024

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist nach einem Attentatsversuch am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania wohlauf. Er musste mit einer Verletzung am Ohr in einem nahe gelegenen Krankenhaus behandelt werden. Mittlerweile war der 45. Präsident der USA jedoch bereits in der Lage, sich selbst in seinem Netzwerk „Truth Social“ zu den Ereignissen zu äußern.

Trump hat sich bereits in sozialen Medien zu Wort gemeldet

In seinem Beitrag bedankte er sich beim Secret Service und den Sicherheitskräften für ihre schnelle Reaktion. Zudem äußerte er seine Anteilnahme mit den Hinterbliebenen eines getöteten Veranstaltungsbesuchers und einer weiteren Teilnehmerin, die schwer verletzt worden sein soll. Es sei „unglaublich, dass sich ein Vorfall wie dieser in diesem Land ereignen kann“.

Über seine persönlichen Eindrücke äußerte Trump, eine Kugel habe den oberen Teil seines rechten Ohrs durchdrungen. Ihm sei klar gewesen, dass irgendetwas nicht stimme, als er „ein zischendes Geräusch und Schüsse“ wahrgenommen habe. Er habe anschließend gespürt, „wie sich die Kugel durch die Haut bohrt“. Weiter äußert Trump:

„Es war dann viel Blut zu sehen, da war mir klar, was passiert war. Gott schütze Amerika!“

Bevor Mitarbeiter des Secret Service ihn von der Bühne holten, reckte der Präsidentschaftskandidat den Veranstaltungsbesuchern noch seine geballte Faust entgegen und forderte die Menge auf: „Kämpft, kämpft, kämpft!“

FBI behandelt Vorfall offiziell als Attentatsversuch

Medienberichten zufolge soll der mutmaßliche Schütze mindestens sieben Schüsse abgegeben haben, ehe er von Mitarbeitern der Sicherheitsdienste neutralisiert werden konnte. Offenbar hat er einen Veranstaltungsbesucher tödlich getroffen, der in seiner Schusslinie stand. Eine weitere Teilnehmerin sei am Arm getroffen worden. Die Ereignisse von Butler werden mittlerweile offiziell vom FBI als Attentatsversuch behandelt.

Über die Identität des Schützen ist bis dato noch nichts Offizielles verkündet. In sozialen Netzwerken machten mehrere Bilder und Videos angeblich Verantwortlicher die Runde, die sich jedoch allesamt als unzutreffend herausstellten. Die „New York Post“ will mittlerweile jedoch den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus dem 40 Kilometer vom Tatort entfernten Bethel Park identifiziert haben. Über die Motive gibt es bislang nur Spekulationen. X-Nutzer posteten, er soll als Republikaner registriert sein und Symbolik der rechtsextremen Alt-Right verwenden. Bestätigt sind die Angaben jedoch noch nicht.

Der Secret Service hat unterdessen eine erste Stellungnahme zu den Ereignissen vom Samstagabend veröffentlicht. Behördenchef Anthony Guglielmi erklärte, um etwa 18:15 Uhr lokaler Zeit habe ein mutmaßlicher Schütze mehrere Schüsse von einer erhöhten Position außerhalb des Veranstaltungsgeländes abgegeben. Eigene Sicherheitskräfte hätten den Schützen neutralisiert, dieser sei mittlerweile verstorben.

Besucher wollen Secret Service vor verdächtiger Person gewarnt haben

Dennoch sind mittlerweile auch einige Fragen bezüglich der Rolle der Sicherheitskräfte aufgetreten. Besucher der Kundgebung gaben in Interviews an, dass sie über mehrere Minuten eine verdächtige Person wahrgenommen hätten, die sich auf einem Dach nahe dem Veranstaltungsgelände aufgehalten habe. Einige wollen auch wahrgenommen haben, dass diese ein Gewehr bei sich gehabt habe. Auf diesbezügliche Hinweise hätten Sicherheitskräfte nicht umgehend reagiert. Das Gebäude, von dem aus der Attentäter geschossen hatte, war außerhalb der deklarierten Sicherheitszone.

Die Untersuchungen zu dem Attentatsversuch haben erst begonnen. Erste Kommentatoren wie Greta Van Susteren, die sich auf „Fox News“ äußerte, haben die Frage nach einer Mitverantwortung von Medien und Politikern der Demokraten aufgeworfen.

Rhetorik wie Hitler-Vergleiche oder die Anschuldigung, Trump würde als „Diktator“ regieren wollen, würden Personen mit kurzer Zündschnur wie den Attentäter „geradezu einladen“. Auch der Trump-Wahlkampfberater von 2020, Jason Meister, äußerte, Medien und Demokraten hätten „aufgrund ihrer hasserfüllten Rhetorik Blut an den Händen“.

Prominente Demokraten verurteilen politische Gewalt

Führende Politiker der Demokraten haben unterdessen den Attentatsversuch verurteilt. Präsident Joe Biden selbst sprach mit Blick auf den Anschlagsversuch von einem „kranken Akt politischer Gewalt“. Für eine solche sei „kein Platz in Amerika“. Der Präsident erklärte, er habe bereits versucht, Kontakt zu seinem Gegenkandidaten aufzunehmen, und wolle noch am Sonntagabend mit Trump persönlich sprechen.

Die Wahlkampfkampagne von Biden ist mittlerweile gestoppt. Sein Wahlkampfteam arbeite daran, für die nächsten Tage geplante TV-Spots zurückzuziehen. Verurteilungen der politischen Gewalt gegen Trump kamen unter anderem auch von Vizepräsidentin Kamala Harris, Senats-Mehrheitsführer Chuck Schumer, Ex-Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders und Ex-Präsident Bill Clinton.

Das Wahlkampfteam von Donald Trump hat in einer Erklärung betont, dem Präsidentschaftskandidaten gehe es gut und er sei den Sicherheitskräften und Ersthelfern dankbar für ihr schnelles Eingreifen. Der Kandidat werde nächste Woche auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee mit dabei sein. Dort werde er „damit fortfahren, seine Vision von ‚Make America Great Again‘ zu teilen“.

Anschlagsversuch und Reaktion könnten Enthusiasmus für Trump steigern

Unterdessen gehen Kommentatoren in traditionellen und sozialen Medien davon aus, dass der Attentatsversuch und Trumps Reaktion darauf vor Ort Rückenwind im Wahlkampf geben könne. Das Bild des blutenden Donald Trump, der mit geballter Faust und entschlossenem Gesichtsausdruck seine Anhänger zum „Kämpfen“ auffordert, feuere deren Enthusiasmus an.

Auf „Fox News“ verglich Moderator Sean Hannity die Geste Trumps mit dem Moment nach dem 11. September 2001, als der damalige Präsident George W. Bush seine „Megafon-Ansprache“ hielt. Von dieser war eine massive Mobilisierungswirkung in der amerikanischen Bevölkerung ausgegangen.

Der Senator für Florida und mögliche Vize-Präsidentschaftskandidat Marco Rubio äußerte auf X: „Gott hat Präsident Trump beschützt“. X-Eigentümer Elon Musk erklärte auf der Plattform:

„Präsident Trump hat meine volle Unterstützung und ich hoffe auf seine schnelle Genesung.“



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