Trump löst Wahlversprechen ein: JFK-Akten werden ohne Schwärzungen veröffentlicht

US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe von 80.000 Seiten bislang geheimer Dokumente zur Ermordung von John F. Kennedy angekündigt. Anders als bei früheren Veröffentlichungen sollen keine Schwärzungen vorgenommen werden. Experten und die Öffentlichkeit erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Hintergründe des Attentats.
Kurz vor seiner Ermordung sitzt der damalige US-Präsident John F. Kennedy am 22.11.1963 in Dallas zusammen mit seiner Frau Jacqueline Kennedy (r) sowie dem dem Gouverneur von Texas, John Connally, und desen Frau Nellie Connally in einer offenen Limousine.
Kurz vor seiner Ermordung sitzt der damalige US-Präsident John F. Kennedy am 22.11.1963 in Dallas zusammen mit seiner Frau Jacqueline Kennedy (r) sowie dem dem Gouverneur von Texas, John Connally, und desen Frau Nellie Connally in einer offenen Limousine.Foto: ---/AP/dpa
Von 18. März 2025

US-Präsident Donald Trump kündigte am Montag, 17.3., die Freigabe von Akten im Umfang von 80.000 Seiten zur Ermordung des früheren Präsidenten John F. Kennedy (JFK) an. Als Ort für diese Ankündigung wählte Trump das John F. Kennedy Center in Washington, D.C. – die Freigabe soll bereits am darauffolgenden Tag erfolgen.

„Darauf haben die Menschen jahrzehntelang gewartet“, äußerte Trump. Es werde „eine Menge an Papier“ veröffentlicht, und die Öffentlichkeit werde „eine Menge zu lesen haben“. Anders als bei früheren Freigaben von Kennedy-Akten werde es keine weitreichenden Schwärzungen von Aktenteilen geben. Der Präsident erklärte, er habe explizit angeordnet, dies zu unterlassen.

Neffe von JFK Robert F. Kennedy jr. dankt Trump für Anordnung

Trump hatte im Wahlkampf die Freigabe aller noch unter Verschluss stehender Akten zum Mord an JFK am 22. November 1963 in Dallas versprochen. Nun wolle er „Wort halten“. Am 23. Januar hatte er eine Verordnung unterzeichnet. Diese wies die Generalstaatsanwältin Pam Bondi und die Nationale Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard an, bis zum 7. Februar einen Plan zur vollständigen Veröffentlichung der Akten auszuarbeiten.

In der Anordnung hieß es, die weitere Schwärzung und Zurückhaltung von Informationen über die Ermordung Kennedys sei „nicht mit dem öffentlichen Interesse vereinbar“. Der JFK-Neffe und heutige Gesundheitsminister Robert F. Kennedy jr. dankte Trump für seine Anordnung. Er äußerte dazu:

„Eine Nation, die ihrem Volk nicht vertraut, ist eine Nation, die Angst vor ihrem Volk hat.“

Eine Regierung, die Informationen zurückhalte, habe „Angst vor der Fähigkeit ihrer Bürger, informierte Entscheidungen zu treffen und sich aktiv an der Demokratie zu beteiligen“.

Ursprünglich sollten Akten bis 2039 unter Verschluss bleiben

Die Ermittlungen der Justizbehörden und der 1964 präsentierte Bericht der Warren-Kommission kamen zu dem Schluss, dass der als labil geltende Einzelgänger Lee Harvey Oswald alleiniger Täter war. Oswald wurde zwei Tage nach dem Attentat vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen, bevor er zur Sache aussagen konnte. Seither ranken sich eine Vielzahl an Spekulationen über mögliche Hintermänner um den Kennedy-Mord.

Derzeit befinden sich noch mehr als fünf Millionen Dokumente, die Teil der Ermittlungen waren, in den Nationalarchiven. Etwa 5.000 Seiten wurden der Öffentlichkeit noch nie präsentiert. Ursprünglich hatte Präsident Lyndon B. Johnson eine Geheimhaltung der Dokumente über 75 Jahre vorgesehen – das wäre bis 2039 gewesen.

Im Jahr 1992 – damals wurde ein dokumentarischer Kinofilm von Oliver Stone zum Kassenschlager – bestimmte der Kongress, dass alle Akten bis spätestens 2017 veröffentlicht werden müssten. Ein Vorbehalt dazu lautete jedoch, dass der amtierende Präsident die Geheimhaltung einzelner Aktenteile aus Sicherheitsgründen verlängern könne.

Sicherheitsbedenken verhinderten bislang Freigabe von Akten über Mord an JFK

Präsident Trump erlaubte eine teilweise Freigabe, nachdem Geheimdienstbeamte ihm geraten hatten, die Dokumente nicht vollständig zur Verfügung zu stellen. Sein Nachfolger Joe Biden entschied zweimal, mit der Veröffentlichung noch zuzuwarten. True-Crime-Forscher John Leake nannte die Verzögerungen im Gespräch mit der englischsprachigen Epoch Times „rätselhaft“. Er sagte:

„Wann immer Menschen etwas verbergen wollen, dann deshalb, weil sie etwas verbergen. Sie teilen nicht gerne Informationen, weil sie etwas enthalten, das jemand, der an der Macht ist, nicht veröffentlichen möchte.“

Die von Präsident Johnson angeordnete Geheimhaltungsfrist erschien Zeitzeugen als unverhältnismäßig lange. Dabei spielten Sicherheitsbedenken eine wichtige Rolle. Insbesondere die CIA und das FBI äußerten Bedenken bezüglich der Veröffentlichung bestimmter Informationen. Diese Bedenken bezogen sich auf mögliche Schäden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Polizeiarbeit oder Außenpolitik.

Einige Dokumente enthielten möglicherweise auch sensible Informationen über die Überwachung von Lee Harvey Oswald durch die CIA vor dem Attentat. Die Veröffentlichung dieser Informationen hätte Einblicke in Geheimdienstmethoden und -operationen geben können. Die Geheimhaltung trug in Teilen der Bevölkerung jedoch dazu bei, an eine größere Verschwörung hinter dem Attentat zu glauben. Präsident Trump möchte mit seinem nunmehrigen Schritt auch Vertrauen in die staatlichen Institutionen wiederherstellen.

 



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