Trump lenkt ein: Zölle bis April teilweise ausgesetzt

US-Präsident Donald Trump ist für Kanada und Mexiko ein Stück zurückgerudert. Er setzte die Zölle für Waren aus den beiden Nachbarländern teilweise aus – zumindest vorerst.
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Im Hafen von Long Beach am 4. März 2025 in Long Beach, Kalifornien, USA.Foto: Frederic J. Brown/AFP via Getty Images
Epoch Times7. März 2025

US-Präsident Donald Trump hat im Zollstreit mit Mexiko und Kanada eingelenkt und die Strafzölle gegen beide Länder teilweise ausgesetzt.

Trump unterzeichnete am Donnerstag im Weißen Haus ein Dekret, mit dem einige Zölle in Höhe von zumeist 25 Prozent auf Importe aus den beiden Nachbarstaaten bis zum 2. April suspendiert wurden.

Das gilt für alle Einfuhren aus Mexiko und Kanada, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen. Kanada und Mexiko betrifft dies in unterschiedlichem Maße.

Wenig später schrieb der kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc im Onlinedienst X, dass sein Land die zweite Welle von Zöllen auf US-Produkte nicht vor dem 2. April in Kraft setzen werde.

Importe nach Freihandelsabkommen USMCA

Die Pause in den Strafzöllen betrifft jene Importe, die durch das Freihandelsabkommen USMCA (United States-Mexico-Canada Agreement) abgedeckt werden. Das während Trumps erster Amtszeit zwischen den USA, Kanada und Mexiko ausgehandelte Abkommen ist seit 2020 in Kraft und sieht vor, dass ein Großteil der gegenseitigen Lieferungen von Waren und Dienstleistungen von Zöllen befreit bleibt.

Das USMCA löste damals das vorherige Freihandelsabkommen Nafta ab. Rund die Hälfte der mexikanischen Importe fallen unter USMCA. Bei Kanada sind es 38 Prozent der Waren.

Während die 25-Prozent-Zölle für manche kanadische Einfuhren komplett aufgehoben wurden, wurden sie für Kalium durch das Dekret auf zehn Prozent herabgesetzt. Kalium wird für Dünger verwendet.

Aus dem Weißen Haus hieß es, rund 62 Prozent der kanadischen Importe würden nach wie vor mit neuen Zöllen belegt. Allerdings handelt es sich bei den meisten davon um Energieerzeugnisse, für die Zölle in Höhe von zehn Prozent gelten.

Die von Trump angeordneten Strafzölle auf Einfuhren aus den beiden Nachbarstaaten waren am 4. März in Kraft getreten. Sie betragen 25 Prozent für Waren aus Mexiko wie auch für die meisten Produkte aus Kanada. Für kanadisches Öl und Gas gilt der Satz von zehn Prozent.

Trump begründet die Strafzölle gegen die zwei Nachbarländer damit, dass diese nicht genug gegen den Schmuggel der gefährlichen Droge Fentanyl sowie gegen die irreguläre Zuwanderung unternähmen.

Kanada antwortete auf die US-Zölle umgehend mit Gegenzöllen, auch Sheinbaum hatte eigene Zölle in Aussicht gestellt.

Telefonate von Trump mit Mexiko und Kanada

Vor dem Aussetzen der Zölle hatte Trump mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau telefoniert.

Der US-Präsident erklärte auf seiner Onlineplattform Truth Social, dass er die Zölle auf mexikanische Importe „aus Respekt für Präsidentin Sheinbaum“ aussetze.

Seine Beziehungen zu der mexikanischen Kollegin lobte er als „sehr gut“. Er dankte ihr für ihre „harte Arbeit und Kooperation“.

Autoindustrie ein Monat von Zöllen ausgenommen

Bereits am Mittwoch hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass Trump auf Bitte der US-Autohersteller Autos für einen Monat von den Zöllen ausgenommen habe.

Die Autoindustrie in den USA, Mexiko und Kanada ist wegen der jahrzehntelangen Freihandelsvereinbarungen stark grenzüberschreitend organisiert.

Sheinbaum pries ihrerseits die „beispiellosen“ Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit den USA. Mit Trump habe sie in dem „respektvoll“ geführten Telefonat vereinbart, dass beide Regierungen weiter gemeinsam an „Themen der Migration und der Sicherheit“ arbeiten würden, sagte die Präsidentin vor Journalisten in Mexiko-Stadt.

Börsenkurse rutschten ab

Trump hatte die Zölle auf kanadische und mexikanische Einfuhren bereits Anfang Februar verhängt, sie aber vor ihrem Inkrafttreten für 30 Tage ausgesetzt. Diese Frist lief dann am Dienstag dieser Woche aus. Am selben Tag wurden auch die neuen Strafzölle auf chinesische Importe auf 20 Prozent verdoppelt.

Trumps Zollpolitik hatte zuletzt zum Abrutschen der Börsenkurse geführt. Auch warnen Experten, dass durch die Verteuerung von Importwaren die Inflation in den USA stark angeheizt werden könnte – die Eindämmung der Preissteigerungen war eines von Trumps zentralen Wahlkampfversprechen.

(afp/dpa/red)



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