Washington als Festung: Massives Sicherheitsaufgebot zu Trumps Vereidigung

Die Vereidigungszeremonie für Donald Trump wurde wegen des zu erwartenden schlechten Wetters in die Rotunde des Kapitols verlegt. Der Regierungsbezirk der Hauptstadt hat inzwischen die Sicherheitsvorkehrungen massiv hochgefahren. Was erwarten die Behörden?
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Ein Polizeibeamter des US-Kapitols durchkämmt am Tag vor der Amtseinführung von Donald Trump am 19. Januar 2025 in Washington, D.C., mit einem Polizeihund das Gelände vor dem US-Kapitol.Foto: Joe Raedle/Getty Images

Zahlreiche hohe Absperrungen und mehrere Straßensperren: Die Fahrt mit dem Auto durch die Hauptstadt der USA ist aktuell wie eine Fahrt durch ein Labyrinth. Denn die Stadt bereitet sich auf die Amtseinführung des designierten Präsidenten Donald Trump am Montag, 20. Januar, vor.

Trumps Team für die Amtseinführung hatte ein Wochenende mit feierlichen Veranstaltungen zusammengestellt, bei denen verschiedene Musiker aufgetreten sind.

Die 60. Amtseinführung eines US-Präsidenten wird aufgrund der eisigen Wettervorhersage in die Rotunde des Kapitols verlegt. Es sind Temperaturen von bis zu -12 Grad Celsius angekündigt. Präsident Ronald Reagan musste diesen Weg 1985 einschlagen, als eisige Temperaturen über den Bezirk und seine Umgebung hereinbrachen.

250.000 Besucher erwartet

Der Kommunikationsdirektor des Secret Service, Anthony Guglielmi, gab eine Erklärung auf X ab, wonach die Behörde ihre Pläne an den neuen Ort der Vereidigung anpassen werde.

Die Abgabe des Amtseides von Trump steht im Zentrum der Vereidigungszeremonie am US-Kapitol. (Archivbild)

Die Abgabe des Amtseides steht im Zentrum der Vereidigungszeremonie am US-Kapitol. (Archivbild) Foto: Andrew Harnik/AP/dpa

Die Capitol One Arena in Washington, D.C., wird für diejenigen geöffnet sein, die die Veranstaltungen drinnen verfolgen möchten. Dort wird auch die Präsidentenparade stattfinden. Alle anderen Veranstaltungen werden wie geplant stattfinden.

Die National Mall ist möglicherweise immer noch mit Hunderttausenden Menschen gefüllt, die der Kälte trotzen. Laut Behörden wurden mehr als 250.000 Besucher mit Eintrittskarten erwartet. Die örtlichen Polizeibehörden und Stadtbeamten sind zuversichtlich, dass sie gründlich auf die Veranstaltung vorbereitet sind.

Unter den dortigen Gästen ist geballte Prominenz angekündigt. Von Staatsseite wollen die Kongressmitglieder, die Richter des Obersten Gerichts sowie die ehemaligen Präsidenten Barack Obama und George W. Bush teilnehmen. Aus der Geschäftswelt kommen die Techmilliardäre Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg. Zu den ausländischen Gästen werden von deutscher Seite Botschafter Andreas Michaelis, aber auch AfD-Chef Tino Chrupalla gehören.

Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen

Rund um das Kapitol haben die Behörden bereits vor einiger Zeit zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Besucher des Kapitols werden die weiteren temporären Zäune bemerkt haben, die das Gebiet umgeben. Und weitere werden hinzukommen. Insgesamt sollen rund 48 Kilometer Schutzgitter aufgestellt werden – eine Rekordlänge. Diese Barrieren haben eine Höhe von 2,4 Metern.

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Die National Fence Company (Zaunfirma) liefert im Regierungsviertel von Washingten, D.C., Sicherheitszäune an. Der gewählte US-Präsident Donald Trump und der gewählte Vizepräsident Senator J.D. Vance werden am 20. Januar im Rahmen einer internen Zeremonie vereidigt. Foto: Joe Raedle/Getty Images

In den letzten zwei Wochen haben die Beerdigung des ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter und die Rückkehr des Kongresses aus der Winterpause ausländische Würdenträger und Staatsoberhäupter nach Washington, D.C., geführt.

Zuschauer, die an der Vereidigungszeremonie von Trump teilnehmen wollen, müssen Sicherheitskontrollen passieren. „Für die Anwohner und Unternehmen werden die Auswirkungen der Amtseinführung vor allem in der Umgebung der National Mall, des US-Kapitols, des Convention Center und der Union Station zu spüren sein.“ Das sagte Bürgermeisterin Muriel Bowser auf einer Pressekonferenz am 13. Januar.

Zusätzlich zu kilometerlangen Zäunen wurden am Sonntagmorgen, 19. Januar, Straßensperrungen eingerichtet. Dadurch werden die von Bowser erwähnten Bereiche weiter eingeschränkt. „Wir empfehlen den Menschen, früh zu kommen, allein schon wegen der erwarteten Menschenmassen“, sagte der Polizeichef des Kapitols, J. Thomas Manger.

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Die Flagge des Bezirks Columbia und die Flagge der USA werden am 19. Januar 2025 vor dem Weißen Haus in Washington, D.C., gehisst. Foto: Roberto Schmidt/AFP via Getty Images

Kein Anschlag erwartet

„Die größte Bedrohung für uns alle bleibt der Einzeltäter.“ Laut FBI-Agent David Sundberg, dem stellvertretenden Direktor des Büros in Washington, gibt es derzeit jedoch keine ernst zu nehmenden Drohungen gegen das Kapitol vor der Amtseinführung.

Der leitende Spezialagent des US-Geheimdienstes [Secret Service], Matt McCool, erläuterte die umfangreichen Sicherheitsverbesserungen im Vorfeld der Amtseinführung, darunter den Einsatz von Drohnen über der Stadt und mehr Sicherheitskameras.

Es werden „sichtbare und unsichtbare“ Verstärkungen eingesetzt: Mehr als 25.000 Polizeibeamte werden an diesem Tag im Regierungsbezirk im Einsatz sein, darunter zusätzliche Einsatzkräfte des Secret Service und 7.800 Einsatzkräfte der Nationalgarde. Das „Bedrohungsumfeld“ sei größer als in früheren Jahren, erklärte McCool. Washington wird deshalb zur Festung. Auf vielen Gebäuden werden Scharfschützen postiert.

Zudem wird der Flugverkehr auf den Flughäfen in der Region eingeschränkt. Diese zusätzlichen Maßnahmen zeigen, „dass die Entschlossenheit des Secret Service und unserer Partner noch nie so groß war“, sagte McCool der Presse.

Proteste gegen Trump

Zur Amtseinführung rechnen die Behörden im Rahmen einer landesweiten „We Fight Back“-Demonstration mit rund 10.000 Teilnehmern.

Am 18. Januar fand bereits der „People’s March“ statt, an dem rund 5.000 überwiegend weibliche Demonstranten teilnahmen. Zuvor haben die Behörden mit 25.000, die Organisatoren mit 50.000 Teilnehmern gerechnet. Der Polizeichef des Kapitols hatte der Epoch Times mitgeteilt, dass seine Beamten auf gewalttätige Proteste „vorbereitet“ seien. Die Versammlung verlief laut den Behörden aber „friedlich“.

Im Vorfeld kündigte Pamela Smith, Leiterin der Metropolitan Police Department (MPD), an, dass in den Bereichen außerhalb des Einweihungsgeländes Patrouillen unterwegs sein werden. „Bitte beachten Sie, dass die MPD Ihr Recht auf friedliche Proteste und Versammlungen gewährleisten wird. Ich möchte jedoch, wie ich es immer getan habe, betonen, dass Gewalt, Zerstörung und rechtswidriges Verhalten nicht toleriert werden“, sagte sie.

Änderungen im U-Bahn-System

Der Generaldirektor der U-Bahn von Washington, D.C., Randy Clarke, sagte am 13. Januar, dass die Bewohner mit Änderungen im Transportsystem rechnen sollten. Damit soll den Teilnehmern der Veranstaltung Rechnung getragen und Sicherheitsrisiken begegnet werden. Einige Stationen werden komplett geschlossen. Genauere Informationen sind auf einer speziellen Website zum Bahnverkehr während der Amtseinführung abrufbar.

Clarke sagte zudem, dass an diesem Tag mit einer verstärkten Polizeipräsenz zu rechnen sei, da Unterstützung von 15 anderen Orten im ganzen Land von externen Verkehrsbehörden angefordert wurde.

Das Viertel rund um das Kapitolgebäude in Washington, D.C., ist zur Sicherheitszone inklusive Straßensperrungen geworden. Foto: Allison Robbert/AFP via Getty Images

(Mit Material von AFP und theepochtimes.com)

 



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