Trump kündigt Neustart in internationalen Beziehungen an: „Jeder hat den gleichen Start“
Kurz vor seiner Amtseinführung hat der künftige US-Präsident Donald Trump einen kompletten Neustart der Vereinigten Staaten in ihren internationalen Beziehungen angekündigt. Er werde allen ausländischen Staatenlenkern „den gleichen Start“ in den Beziehungen ermöglichen, sagte Trump in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview.
Der designierte US-Präsident hatte zu Wochenbeginn mit Äußerungen für Empörung gesorgt, die als Gleichsetzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des russischen Staatschefs Wladimir Putin gedeutet worden waren. In einem Interview der „Bild“-Zeitung und der britischen „Times“ sagte er: „Zunächst einmal vertraue ich beiden – doch schauen wir mal, wie lange das anhält. Vielleicht hält es überhaupt nicht lange an.“
In seinem jetzigen Gespräch mit der Website „Axios“ weitete Trump diese Aussage aus: „Jeder hat den gleichen Start“, sagte er über seine künftigen Beziehungen zu anderen Staats- und Regierungschefs. Der neue US-Präsident hatte in dem vorherigen Zeitungsinterview heftige Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik geübt, die Nato als „obsolet“ bezeichnet und den britischen EU-Austritt begrüßt. Mit Kritik an Putin hat er sich hingegen bislang zurückgehalten.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten funktionieren wird: „Ich bin über die Wahl von Donald Trump nicht hellauf begeistert. Aber wir werden mit ihm zurechtkommen“, sagte er in einem vorab veröffentlichten Fernsehinterview des Bayerischen Rundfunks. Zugleich riet Juncker dazu, zunächst „abzuwarten“. Derzeit sei nicht klar, wohin sich Trump „bewegen wird“.
Auch Merkel gab sich betont abwartend. Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft in der Gruppe der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G-20) werde es mit der neuen US-Regierung natürlich Kontakte „auf allen Ebenen“ geben, sagte sie nach einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni in Berlin. Zunächst müsse aber die Vereidigung Trumps am Freitag abgewartet werden, „und dann wird sich das finden“, fügte die Kanzlerin hinzu.
Die anstehende Trump-Präsidentschaft hat auch die Polarisierung im US-Kongress verschärft. Mehrere dutzend Abgeordnete der Demokraten haben angekündigt, die Vereidigungszeremonie zu boykottieren. „Das ist okay, denn wir brauchen die Plätze dringend“, sagte Trump dazu dem TV-Sender Fox News. „Ich hoffe, sie geben mir ihre Tickets.“
In dem Interview kündigte Trump zugleich an, dass er auch als Präsident weiter seine Kurzbotschaften im Internetdienst Twitter verbreiten werde. Eigentlich möge er das Twittern nicht, sagte er. Doch sei Twitter für ihn der „einzige Weg“, um sich gegen die „unseriösen Medien“ zu wehren. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion